Mittelschwaebische Nachrichten
Brisante Enthüllungen im Streit der Royals
Offenbar überlegten Meghan und Harry, ein rassistisches Mitglied des Königshauses zu enttarnen
London/Santa Barbara Viele hatten bei dieser Szene auf den Beginn einer Versöhnung gehofft: Prinz Harry im Kreise seiner Familie, im Gedenken vereint an den geliebten Großvater. Doch rund fünf Monate und einen weiteren Besuch später scheint eine echte Versöhnung noch immer in weiter Ferne. Ein neues Nachwort in der Biografie „Finding Freedom“(„Freiheit finden“) über Meghan und Harry sorgt nun für weiteren Zündstoff.
Eine der brisantesten Behauptungen in dem Buch, das zum Erscheinen der Taschenbuch-Auflage am Dienstag nun von den Autoren Omid Scobie und Carolyn Durand mit einem neuen Nachwort ausgestattet wurde, lautet: Die Royals seien „heimlich erfreut“gewesen, dass Meghan bei der Trauerfeier für Prinz Philip im April nicht hätte dabei sein können, da sie befürchteten, die Herzogin könne „ein Spektakel“verursachen. Das Buch beruft sich bei seinen Schilderungen auf nicht genannte Quellen, die entweder dem Königshaus oder Meghan und Harry nahestehen. Den Anwälten des Paares zufolge ist das Buch des Verlags Harper Collins nicht von den beiden selbst autorisiert.
Über die Rolle des Autors Omid Scobie gab es immer wieder Diskussionen: Vielfach wurde er als enger Freund oder „inoffizielles Sprachrohr“des Paares bezeichnet – was er jedoch sogar selbst zurückweist. „Ich bin nur ein Journalist, der seinen Job macht“, sagte der gebürtige Brite im Juni. Der Tenor großer Teile der britischen Presse gegenüber Meghan und Harry sei jedoch so hässlich und teilweise rassistisch, dass er selbst sich als einer der wenigen wiedergefunden habe, der versuche, die Perspektive des Paares einzunehmen.
In seiner früheren Version erschien „Finding Freedom“bereits im vergangenen Jahr. Beim Erscheinen lag der Rückzug aus dem Königshaus einige Monate zurück, aber das aufsehenerregende Fernsehinterview mit US-Moderation Oprah Winfrey, in dem das Paar im Frühjahr der Royal Family Rassismus und mangelnde Unterstützung vorwarf, lag noch in der Zukunft. Das ergänzte Nachwort versucht nun in großer Ausführlichkeit zu beschreiben, was vor und nach diesem Interview geschah.
Ein brisanter Punkt darin: Dem Autorenduo zufolge sollen Meghan und Harry mit dem Gedanken gespielt haben, den „rassistischen Royal“namentlich ans Messer zu liefern – also zu benennen, wer sich vor der Geburt ihres Sohnes Archie, 2, Sorgen über dessen Hautfarbe gemacht haben soll. Im Interview selbst betonten beide, den Namen niemals nennen zu wollen, da das „sehr schädigend“für die betroffene Person wäre. Der Vorwurf an sich hatte Schockwellen über den Atlantik gesendet und den Ruf des Königshauses beschädigt.