Mittelschwaebische Nachrichten
Die Zuschauer kehren zurück
Bayern lockert die Regeln für Hallensportarten. Auch der Amateurfußball profitiert
Augsburg Die Bayerische Staatsregierung hat nach der Sitzung des Ministerrates ihr weiteres Vorgehen im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie vorgestellt. Die neuen Maßnahmen betreffen auch den Hallensport und Amateurfußball. Die inzwischen 14. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung tritt ab Donnerstag in Kraft. Wichtigste Änderung ist, dass die Höhe der Inzidenz im Freien grundsätzlich keine Rolle mehr spielt, auch die Unterscheidung zwischen Steh- und Sitzplätzen für Zuschauer und Zuschauerinnen wird nicht mehr vorgenommen.
Für Sportarten, die in Hallen betrieben werden, ist besonders wichtig, dass bis zu einem Fassungsvermögen von 5000 Menschen alle Plätze nach der 3G-Regel (geimpft, getestet, genesen) belegt werden dürfen, also auch Stehplätze. Allerdings, und hier geht Bayern weiterhin einen Sonderweg, muss auch am Platz Maske getragen werden, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann.
Übersteigt die Kapazität einer Halle 5000 Besucher und Besucherinnen, stehen 50 Prozent der weiteren Plätze zur Verfügung. Will ein Klub auf Masken verzichten, muss die Zuschauerzahl so weit reduziert werden, dass der Mindestabstand eingehalten werden kann.
Bei den Augsburger Panthern herrschte am Dienstag große Erleichterung. Aus wirtschaftlichen Gründen werde man sich dafür entscheiden, die Variante mit Maskenpflicht zu wählen, sagte Pressesprecher Stefan Esch. „Ansonsten würde uns das ein paar tausend Zuschauer und Zuschauerinnen kosten.“Momentan geht der Eishockey-Erstligist davon aus, 5589 Zuschauer einlassen zu dürfen, wenn am 17. September das erste DEL-Heimspiel der neuen Saison gegen Iserlohn ansteht. Diese Zahl sei aber noch nicht endgültig, denn erst müsse das Hygienekonzept noch mit dem lokalen Gesundheitsamt abgestimmt werden. Der Termin dafür sei für diesen Mittwoch anberaumt. Die Zeit drängt. Über die Hälfte der normalen Kapazität von rund 6200 Fans ist an Dauerkarteninhaber, Logen- und VIP-Kartenbesitzer vergeben. Rund 2500 Tickets würden also noch in den freien Verkauf gehen.
Wie groß die Nachfrage sein wird, ist schwer vorherzusagen. In der Fußball-Bundesliga zeigte sich zuletzt, dass längst nicht alle verfügbaren Karten auch verkauft wurden. Panther-Sprecher Esch wollte keine Prognose wagen. „Es gibt genügend warnende Beispiele. Wir müssen jetzt erst einmal abwarten, wie sich die Lage bis zum 17. September entwickelt. Aber wir spüren in unserem Umfeld täglich, dass die Lust auf Eishockey sehr groß ist.“Die jüngste Entwicklung sei ein großer Schritt in Richtung Normalität, „auch wenn das noch nicht die perfekte Lösung ist. Für uns ist das alles noch schwer greifbar, weil wir das ja noch nie gemacht haben.“
Beim Sport im Freien entfällt auch weiterhin die 3G-Regel für Aktive (auch in Kabinen und Umkleiden) sowie Besucher und Besucherinnen. Zugelassen sind unter diesen Bedingungen bis zu 1000 Zuschauer. Geht die Zahl der Personen darüber hinaus, tritt auch beim Sport im Freien die 3G-Regel in Kraft, wobei die Einhaltung durch Verantwortliche des Heimvereins kontrolliert werden muss.
Unter freiem Himmel gibt es bei Veranstaltungen ab dem 2. September keine generelle Maskenpflicht mehr. Ausgenommen sind die Eingangsund Begegnungsbereiche, sollten mehr als 1000 Personen zugelassen sein. Aber auch hier reicht fortan das Tragen einer medizinischen Maske, sofern die neu eingeführte Krankenhausampel nicht auf Gelb oder Rot springt. Benötigt wird auch weiterhin grundsätzlich ein Hygienekonzept.