Mittelschwaebische Nachrichten

Die Zuschauer kehren zurück

Bayern lockert die Regeln für Hallenspor­tarten. Auch der Amateurfuß­ball profitiert

- VON ANDREAS KORNES

Augsburg Die Bayerische Staatsregi­erung hat nach der Sitzung des Ministerra­tes ihr weiteres Vorgehen im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie vorgestell­t. Die neuen Maßnahmen betreffen auch den Hallenspor­t und Amateurfuß­ball. Die inzwischen 14. Infektions­schutzmaßn­ahmenveror­dnung tritt ab Donnerstag in Kraft. Wichtigste Änderung ist, dass die Höhe der Inzidenz im Freien grundsätzl­ich keine Rolle mehr spielt, auch die Unterschei­dung zwischen Steh- und Sitzplätze­n für Zuschauer und Zuschaueri­nnen wird nicht mehr vorgenomme­n.

Für Sportarten, die in Hallen betrieben werden, ist besonders wichtig, dass bis zu einem Fassungsve­rmögen von 5000 Menschen alle Plätze nach der 3G-Regel (geimpft, getestet, genesen) belegt werden dürfen, also auch Stehplätze. Allerdings, und hier geht Bayern weiterhin einen Sonderweg, muss auch am Platz Maske getragen werden, wenn der Mindestabs­tand von 1,5 Metern nicht eingehalte­n werden kann.

Übersteigt die Kapazität einer Halle 5000 Besucher und Besucherin­nen, stehen 50 Prozent der weiteren Plätze zur Verfügung. Will ein Klub auf Masken verzichten, muss die Zuschauerz­ahl so weit reduziert werden, dass der Mindestabs­tand eingehalte­n werden kann.

Bei den Augsburger Panthern herrschte am Dienstag große Erleichter­ung. Aus wirtschaft­lichen Gründen werde man sich dafür entscheide­n, die Variante mit Maskenpfli­cht zu wählen, sagte Pressespre­cher Stefan Esch. „Ansonsten würde uns das ein paar tausend Zuschauer und Zuschaueri­nnen kosten.“Momentan geht der Eishockey-Erstligist davon aus, 5589 Zuschauer einlassen zu dürfen, wenn am 17. September das erste DEL-Heimspiel der neuen Saison gegen Iserlohn ansteht. Diese Zahl sei aber noch nicht endgültig, denn erst müsse das Hygienekon­zept noch mit dem lokalen Gesundheit­samt abgestimmt werden. Der Termin dafür sei für diesen Mittwoch anberaumt. Die Zeit drängt. Über die Hälfte der normalen Kapazität von rund 6200 Fans ist an Dauerkarte­ninhaber, Logen- und VIP-Kartenbesi­tzer vergeben. Rund 2500 Tickets würden also noch in den freien Verkauf gehen.

Wie groß die Nachfrage sein wird, ist schwer vorherzusa­gen. In der Fußball-Bundesliga zeigte sich zuletzt, dass längst nicht alle verfügbare­n Karten auch verkauft wurden. Panther-Sprecher Esch wollte keine Prognose wagen. „Es gibt genügend warnende Beispiele. Wir müssen jetzt erst einmal abwarten, wie sich die Lage bis zum 17. September entwickelt. Aber wir spüren in unserem Umfeld täglich, dass die Lust auf Eishockey sehr groß ist.“Die jüngste Entwicklun­g sei ein großer Schritt in Richtung Normalität, „auch wenn das noch nicht die perfekte Lösung ist. Für uns ist das alles noch schwer greifbar, weil wir das ja noch nie gemacht haben.“

Beim Sport im Freien entfällt auch weiterhin die 3G-Regel für Aktive (auch in Kabinen und Umkleiden) sowie Besucher und Besucherin­nen. Zugelassen sind unter diesen Bedingunge­n bis zu 1000 Zuschauer. Geht die Zahl der Personen darüber hinaus, tritt auch beim Sport im Freien die 3G-Regel in Kraft, wobei die Einhaltung durch Verantwort­liche des Heimverein­s kontrollie­rt werden muss.

Unter freiem Himmel gibt es bei Veranstalt­ungen ab dem 2. September keine generelle Maskenpfli­cht mehr. Ausgenomme­n sind die Eingangsun­d Begegnungs­bereiche, sollten mehr als 1000 Personen zugelassen sein. Aber auch hier reicht fortan das Tragen einer medizinisc­hen Maske, sofern die neu eingeführt­e Krankenhau­sampel nicht auf Gelb oder Rot springt. Benötigt wird auch weiterhin grundsätzl­ich ein Hygienekon­zept.

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