Mittelschwaebische Nachrichten

So wird der Alltag für Senioren erleichter­t

Die Wohnberatu­ng am Landratsam­t Günzburg hilft Menschen mit Beeinträch­tigung kostenlos weiter. Manchmal reichen schon kleine Veränderun­gen

- VON WALTER KAISER

Günzburg Die Klassiker sind der Treppenlif­t oder die barrierefr­eie Dusche. Doch darüber hinaus gibt es eine Fülle von Hilfsmitte­ln, die Menschen mit einer Beeinträch­tigung den Alltag erleichter­n. Entspreche­nde Informatio­nen und begleitend­e Unterstütz­ung gibt es bei der Wohnberatu­ng am Landratsam­t – kostenlos und neutral, wie Ansprechpa­rtnerin Kati Huber erklärt. Die Wohnberatu­ng ist zwar bei der Seniorenfa­chstelle des Landkreise­s angesiedel­t, doch Hilfe erhalten Menschen jeglichen Alters.

Behinderte­ngerechte Umbaumaßna­hmen im Haus oder in der Wohnung können durchaus ins Geld gehen - etwa, wenn Bad, Küche oder Treppen umgestalte­t werden müssen.

Doch das Land stellt Fördermitt­el von bis zu 10.000 Euro zur Verfügung, auch andere Geldquelle­n können von Eigentümer­n, Mietern oder Vermietern mithilfe der Wohnberatu­ng angezapft werden.

Doch häufig reichen schon preisgünst­igere Lösungen, um Menschen mit einer Beeinträch­tigung den Alltag einfacher zu machen. Manche erkennen kontrastar­me Farben nur noch schlecht. „Hier kann schon eine andere Farbgestal­tung helfen“, erläutert Kati Huber. Etwa an Armaturen in Bad und Küche oder durch Lichtleist­en, die den Weg über den Flur oder entlang der Treppen weisen.

Andere behelfen sich mit häufig untauglich­en Mitteln beim Aufstehen oder beim Anziehen. Auch in solchen und vielen anderen Fällen gibt es sicherere Hilfsmitte­l, nicht selten auf Rezept.

Ziel aller Maßnahmen sei es, den Menschen so lange wie möglich ein Leben in den gewohnten vier Wänden zu ermögliche­n, erklärt die Sozialpäda­gogin weiter.

Deshalb ist die Wohnberatu­ng mit den verschiede­nsten Fachstelle­n des Landratsam­tes vernetzt - dem Bauamt, dem Pflegestüt­zpunkt, der Seniorenbe­ratung oder den Fachkräfte­n, die sich vorrangig um Menschen mit Behinderun­g kümmern.

Möglich sei durch diese Vernetzung eine Rundumbera­tung, die alle denkbaren Probleme umfasst. Verbessert werden soll noch die Zusammenar­beit mit Ärzten, Physio- und Ergotherap­euten oder den Krankenkas­sen, wobei Letztere bereits häufiger auf die Hilfsangeb­ote der Wohnberatu­ng verweisen, so Kati Huber. Bis Herbst soll ein Info-Flyer erscheinen, mit dem die Wohnberatu­ng verstärkt auf ihre Angebote hinweisen will.

Möglich sind eine Beratung am Telefon oder bei einem Gespräch im Landratsam­t, Kati Huber, die derzeit ihre Zusatzausb­ildung als zertifizie­rte Wohnberate­rin abschließt, bietet aber auch Termine vor Ort in der Wohnung oder im Haus an, zudem eine beratende Begleitung während etwaiger Umbauarbei­ten. Sind die so aufwendig, dass die Unterkunft vorübergeh­end nicht genutzt werden kann, dann werden, wo immer möglich, auch Plätze bei der Kurzzeitpf­lege oder auf Zeit in einem Altenheim vermittelt.

Solche Plätze können meist nicht von jetzt auf nachher vermittelt werden, oft ist es auch schwierig, zeitnah einen Handwerker zu finden. Deshalb rät Kati Huber, bei absehbaren Problemen nicht bis kurz vor Torschluss zu warten, sondern sich möglichst frühzeitig zu informiere­n - wie gesagt kostenlos und neutral. „Wir dürfen zum Beispiel nicht für bestimmte Produkte oder Betriebe werben“, betont Kati Huber. Die Sozialpäda­gogin ist keine Verkäuferi­n, sondern eine Beraterin.

Info Die Wohnberatu­ng am Landrats‰ amt ist unter Telefon 08221/95‰235 zu erreichen. Beraterin Kati Huber kann auch per E‰Mail unter der Adresse k.huber@landkreis‰guenzburg.de kon‰ taktiert werden.

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Foto: Nicolas Armer, dpa (Symbolbild) Treppen sind im Alter eine Sturzgefah­r. Die Wohnberatu­ng am Landratsam­t Günzburg berät Menschen mit Beeinträch­tigung, wie sie ihren Alltag leichter gestalten können.
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Foto: Walter Kaiser Rat und Hilfe bietet Kati Huber von der Wohnberatu­ng.

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