Mittelschwaebische Nachrichten
So wird der Alltag für Senioren erleichtert
Die Wohnberatung am Landratsamt Günzburg hilft Menschen mit Beeinträchtigung kostenlos weiter. Manchmal reichen schon kleine Veränderungen
Günzburg Die Klassiker sind der Treppenlift oder die barrierefreie Dusche. Doch darüber hinaus gibt es eine Fülle von Hilfsmitteln, die Menschen mit einer Beeinträchtigung den Alltag erleichtern. Entsprechende Informationen und begleitende Unterstützung gibt es bei der Wohnberatung am Landratsamt – kostenlos und neutral, wie Ansprechpartnerin Kati Huber erklärt. Die Wohnberatung ist zwar bei der Seniorenfachstelle des Landkreises angesiedelt, doch Hilfe erhalten Menschen jeglichen Alters.
Behindertengerechte Umbaumaßnahmen im Haus oder in der Wohnung können durchaus ins Geld gehen - etwa, wenn Bad, Küche oder Treppen umgestaltet werden müssen.
Doch das Land stellt Fördermittel von bis zu 10.000 Euro zur Verfügung, auch andere Geldquellen können von Eigentümern, Mietern oder Vermietern mithilfe der Wohnberatung angezapft werden.
Doch häufig reichen schon preisgünstigere Lösungen, um Menschen mit einer Beeinträchtigung den Alltag einfacher zu machen. Manche erkennen kontrastarme Farben nur noch schlecht. „Hier kann schon eine andere Farbgestaltung helfen“, erläutert Kati Huber. Etwa an Armaturen in Bad und Küche oder durch Lichtleisten, die den Weg über den Flur oder entlang der Treppen weisen.
Andere behelfen sich mit häufig untauglichen Mitteln beim Aufstehen oder beim Anziehen. Auch in solchen und vielen anderen Fällen gibt es sicherere Hilfsmittel, nicht selten auf Rezept.
Ziel aller Maßnahmen sei es, den Menschen so lange wie möglich ein Leben in den gewohnten vier Wänden zu ermöglichen, erklärt die Sozialpädagogin weiter.
Deshalb ist die Wohnberatung mit den verschiedensten Fachstellen des Landratsamtes vernetzt - dem Bauamt, dem Pflegestützpunkt, der Seniorenberatung oder den Fachkräften, die sich vorrangig um Menschen mit Behinderung kümmern.
Möglich sei durch diese Vernetzung eine Rundumberatung, die alle denkbaren Probleme umfasst. Verbessert werden soll noch die Zusammenarbeit mit Ärzten, Physio- und Ergotherapeuten oder den Krankenkassen, wobei Letztere bereits häufiger auf die Hilfsangebote der Wohnberatung verweisen, so Kati Huber. Bis Herbst soll ein Info-Flyer erscheinen, mit dem die Wohnberatung verstärkt auf ihre Angebote hinweisen will.
Möglich sind eine Beratung am Telefon oder bei einem Gespräch im Landratsamt, Kati Huber, die derzeit ihre Zusatzausbildung als zertifizierte Wohnberaterin abschließt, bietet aber auch Termine vor Ort in der Wohnung oder im Haus an, zudem eine beratende Begleitung während etwaiger Umbauarbeiten. Sind die so aufwendig, dass die Unterkunft vorübergehend nicht genutzt werden kann, dann werden, wo immer möglich, auch Plätze bei der Kurzzeitpflege oder auf Zeit in einem Altenheim vermittelt.
Solche Plätze können meist nicht von jetzt auf nachher vermittelt werden, oft ist es auch schwierig, zeitnah einen Handwerker zu finden. Deshalb rät Kati Huber, bei absehbaren Problemen nicht bis kurz vor Torschluss zu warten, sondern sich möglichst frühzeitig zu informieren - wie gesagt kostenlos und neutral. „Wir dürfen zum Beispiel nicht für bestimmte Produkte oder Betriebe werben“, betont Kati Huber. Die Sozialpädagogin ist keine Verkäuferin, sondern eine Beraterin.
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Info Die Wohnberatung am Landrats amt ist unter Telefon 08221/95235 zu erreichen. Beraterin Kati Huber kann auch per EMail unter der Adresse k.huber@landkreisguenzburg.de kon taktiert werden.