Mittelschwaebische Nachrichten
„Falscher Fuffziger“liegt in der Kasse
In einer Krumbacher Bäckerei wurde mit einem falschen 50-Euro-Schein bezahlt. So schätzt die Polizei die Entwicklung der Falschgeld-Kriminalität ein
Krumbach „Falscher Fuffziger“: Das ist bekanntermaßen eine wenig schmeichelhafte Bezeichnung. In Krumbach bekam der Begriff nun einen ganz wörtlichen Sinn. In einer Bäckereifiliale in der Krumbacher Bahnhofstraße wurde mit einem falschen 50-Euro-Schein bezahlt. Eine „sehr schlechte Kopie“, wie die Polizei berichtet. Polizeichefin Susanne Höppler erklärt auf Anfrage, dass solche Delikte in den letzten Jahren glücklicherweise eher selten geworden sind.
Die „Blüte“in der Krumbacher Bäckereifiliale fiel laut Mitteilung der Polizei am Montag beim Zählen der Einnahmen auf. Offenbar war der gefälschte Schein alles andere als professionell hergestellt. Auf der Rückseite waren in roter Schrift die Worte „Prop“und „Copy“zu finden. Die Polizei konnte den Täter bislang nicht ermitteln. Solche Fälle gebe es immer wieder mal, sagt Susanne Höppler, die Leiterin der Krumbacher Polizeiinspektion. Aber das sei „nicht die Masse“. Ohnehin ist die klassische Bargeldkriminalität im digitalen Zeitalter offenbar rückläufig.
Durch diverse Kopiergeräte sei es relativ einfach, gefälschte Banknoten herzustellen. Doch in nur wenigen Fällen gelinge es den Tätern, so Susanne Höppler, Falschgeld herzustellen, dass dem echten Geld täuschend ähnlich sehe. Oft würde Falschgeld rasch entdeckt. Wichtig sei in solchen Fällen, umgehend die Polizei zu verständigen.
Die Polizei betont, dass es wichtig sei, das Falschgeld in einen Briefumschlag oder in eine Papiertüte zu stecken. Das Falschgeld sollte von so wenigen Personen wie möglich angefasst werden, damit die Fingerabdrücke des Täters nicht vernichtet werden. Untersucht werden die gefälschten Scheine vom Landeskriminalamt München. Das Herstellen oder Inverkehrbringen von Falschgeld sei, so Susanne Höppler, kein Kavaliersdelikt. Hier würden auch Gefängnisstrafen im Raum stehen.
Wie kann Falschgeld erkannt werden? Wiederholt sind mit Blick darauf auch Vertreter der Deutschen Bundesbank an Schulen zu Gast, beispielsweise im Jahr 2019 an der Krumbacher FOS/BOS. Umfangreiche Hinweise gibt es auf der Internetseite des Polizeipräsidiums Kempten.
Aktuelle Euro-Serien sind deutlich fälschungssicherer als frühere Euro-Banknoten. Falschgeld spielt auch bei verschiedenen Betrugsmaschen mitunter eine wichtige Rolle. Wiederholt erhielten beispielsweise Senioren Besuch von „FalschgeldPrüfern“. Vor einigen Jahren war Falschgeld Gegenstand eines Prozesses in Günzburg. Dabei ging es unter anderem auch darum, dass ein Student in einem Günzburger Supermarkt mit Papierscheinen bezahlte - die schief zugeschnitten waren.
Von Bankenseite wurde wiederholt betont, dass gefälschte Geldscheine nicht aus Geldautomaten kommen könnten. Die Scheine würden maschinell entsprechend geprüft, bevor sie in Umlauf kommen. Offenbar sind es wiederholt kleine, gängige Scheine (zum Beispiel 20-Euro- und 50-Euro-Noten) die gefälscht werden.
Auch Polizeiinspektionsleiterin Susanne Höppler sagt, dass Personen, die mit einer 100-Euro-Note oder einem 200-Euro-Schein zahlen, eher den Blick der Verkäuferin oder des Verkäufers auf sich ziehen würden. Der „falsche Fuffziger“rutscht da möglicherweise leichter einmal durch.