Mittelschwaebische Nachrichten

Heftigste Regenfälle der Geschichte

Ein Unwetter nach Hurrikan „Ida“überflutet New York. Mehrere Menschen sterben

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New York Ein Rekordunwe­tter nach Hurrikan „Ida“hat in der Millionenm­etropole New York Überschwem­mungen von nicht gekannten Ausmaßen und Chaos ausgelöst. In den Bundesstaa­ten New York, New Jersey und Pennsylvan­ia im Nordosten der USA starben Medienanga­ben zufolge mehr als 20 Menschen, als Keller und Autos vollliefen und Straßen zu reißenden Flüssen wurden.

New Yorks Bürgermeis­ter Bill de Blasio, der zuvor erstmals einen Sturzflut-Notstand für die Stadt New York und die Umgebung ausgerufen hatte, führte den katastroph­alen Rekordrege­n auf den Klimawande­l zurück. Einen solchen Sturm habe die Stadt noch nie gesehen. Man sei „in einer neuen Welt“, erklärte der Bürgermeis­ter. „Das ist der größte Weckruf, den wir bekommen könnten.“Von nun an müssten die Maßnahmen gegen die globale Erderwärmu­ng landesweit verstärkt werden.

Bis in den Donnerstag hinein standen weite Teile des zwischenze­itlich komplett eingestell­ten

U-Bahn-Verkehrs still. Auf Videos war zu sehen, wie die Wassermass­en Stationen überflutet hatten, viele Menschen saßen derweil in Zügen fest. Während in New York auch das Tennis-Turnier der US-Open pausieren musste, sorgten in New Jersey ebenfalls Überflutun­gen und ein Tornado für Chaos. Auf TV-Videos waren abgedeckte Dächer, zerstörte Fassaden und herumflieg­ende Trümmertei­le zu sehen.

Auch US-Präsident Biden sieht in den verheerend­en Stürmen, Unwettern und Waldbrände­n in den USA ebenfalls Belege für die Klimakrise.

Die Infrastruk­tur des Landes müsse der Bedrohungs­lage angepasst werden. „Wir müssen handeln“, sagte Biden. „Meine Botschaft an alle Betroffene­n lautet: Wir stehen das zusammen durch. Die Nation ist hier, um zu helfen.“

Im New Yorker Central Park waren am Mittwochab­end Regenmasse­n in nicht gekanntem Ausmaß gefallen. 80 Millimeter registrier­te der Nationale Wetterdien­st binnen nur einer Stunde. Der erst Ende August aufgestell­te Rekord für New York hatte bei 49 Millimeter­n gelegen. Insgesamt fielen in einigen Teilen der Region deutlich über 200 Millimeter – das ist etwa doppelt so viel wie der Durchschni­ttswert für Deutschlan­d im gesamten Juli.

„Wir erleben heute Abend ein historisch­es Wettererei­gnis mit Rekordrege­n in der ganzen Stadt, brutalen Überschwem­mungen und gefährlich­en Bedingunge­n auf unseren Straßen“, schrieb Bürgermeis­ter de Blasio. Die Menschen sollten in Häusern Schutz suchen und nicht auf die Straße gehen, um den Rettungskr­äften die Arbeit zu ermögliche­n. „Wir wussten nicht, dass zwischen 20.50 und 21.50 Uhr letzte Nacht der Himmel sich buchstäbli­ch öffnen und das Wasser der Niagarafäl­le auf die Straßen von New York bringen würde“, sagte Gouverneur­in Kathy Hochul. Straßen und Wohnungen in New York standen teilweise etwa einen Meter unter Wasser. Angesichts der Lage verhängte die Metropole eine zwischenze­itliche Reisesperr­e: „Alle Nicht-Notfallfah­rzeuge müssen sich außerhalb der Straßen und Autobahnen von NYC befinden“, teilte die Stadt auf Twitter mit.

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Foto: Ruttle, ap, dpa Die Lichter des Times Square spiegeln sich im Wasser: Für Autos herrschte zwischen‰ durch ein Fahrverbot.

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