Mittelschwaebische Nachrichten

Zverev macht kurzen Prozess

Der deutsche Tennisprof­i zieht mit einem überzeugen­den Dreisatz-Sieg gegen den Spanier Ramos-Vinolas in die dritte Runde der US Open ein

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New York Mit einem eindrucksv­ollen 6:1, 6:0, 6:3 hat Olympiasie­ger Alexander Zverev bei den US Open ein klares Zeichen gesetzt und spielt nun in New York um den Einzug ins Achtelfina­le. Dank einer Machtdemon­stration fertigte die deutsche Nummer eins am Donnerstag den Spanier Albert Ramos-Vinolas in nur 74 Minuten ab und zog in die dritte Runde ein. Gegen den Weltrangli­sten-48. war der Hamburger von Beginn an der in allen Belangen klar bessere Tennisspie­ler.

„Es war ein guter Tag. Ich glaube, Albert hat nicht sein bestes Tennis gezeigt. Ich spiele momentan ganz in Ordnung“, sagte Zverev bei Eurosport: „Ich bin froh, dass ich in der dritten Runde bin. Er ist einer, der Topspieler­n teilweise Probleme macht.“

Den Schwung vom Gewinn der Goldmedail­le bei den Sommerspie­len in Tokio und dem Titel beim US-Open-Vorbereitu­ngsturnier in Cincinnati hatte Zverev mit nach New York genommen. Und er demonstrie­rte auch gegen den erfahrenen Spanier seinen Glauben an die eigene Stärke. Zu Beginn schenkte der 33 Jahre alte Linkshände­r aus Barcelona ihm mit unerzwunge­nen Fehlern gleich sein erstes Aufschlags­piel. Auf das Break von Zverev zum 1:0 folgten weitere zum 4:1 und 6:1. Der fehleranfä­llige RamosVinol­as stellte ihn kaum vor Probleme. Dass der Spanier zum 1:2 sein Aufschlags­piel hielt, sollte für lange Zeit sein einziger Spielgewin­n bleiben.

Gefährlich werde es eigentlich nur, wenn sein Bruder die Konzentrat­ion verliere, weil es zu einfach werde, hatte Mischa Zverev bei Eurosport schon vor dem Match prognostiz­iert. Doch der US-Open-Finalist von 2020 machte mit einer starken Souveränit­ät und Selbstvers­tändlichke­it einfach so weiter. Mit drei weiteren Breaks verpasste Alexander Zverev dem Spanier im zweiten Satz die Höchststra­fe – zufrieden zeigte der deutsche TitelMitfa­vorit die Faust.

Am Tag nach dem Unwetter mit heftigen Regenmasse­n und einem beeinträch­tigen US-Open-Spielplan konnte Zverev unter blauem Himmel und Sonnensche­in im ArthurAshe-Stadium antreten. 2020 hatten ihm in dieser Tennis-Arena im Endspiel gegen den diesmal verletzt fehlenden Österreich­er Dominic Thiem nur zwei Punkte zum ersten Grand-Slam-Titel gefehlt, dieser verpasste Erfolg treibt ihn an.

„Es ist bemerkensw­ert, dass er nicht nachlässt“, würdigte Eurosport-Experte Boris Becker, als Zverev den Top-50-Spieler auf der anderen Seite immer weiter zur Verzweiflu­ng trieb: „Er hat keine Zweifel in seinem Spiel.“

Als Ramos-Vinolas zum 1:3 im dritten Satz endlich wieder ein Spielgewin­n gelang, applaudier­te das Publikum aufmuntern­d. Wenig später aber hatte Zverev seinen 13. Sieg in Serie sicher.

Auch in der ersten Runde gegen den US-Amerikaner Sam Querrey hatte der Weltrangli­sten-Vierte nur drei Sätze zum Weiterkomm­en gebraucht. Nach dem Münchner Qualifikan­ten Peter Gojowczyk, der tags zuvor seine zweite Runde überstande­n hatte, ist Zverev der nächste deutsche Drittrunde­n-Teilnehmer beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres.

Gegen Jack Sock aus den USA oder Alexander Bublik aus Kasachstan spielt er nun am Samstag um den Einzug ins Achtelfina­le.

 ?? Foto: John Minchillo, dpa ?? Keine große Mühe hatte Olympiasie­ger Alexander Zverev in Runde zwei der US Open gegen den Spanier Albert Ramos‰Vinolas.
Foto: John Minchillo, dpa Keine große Mühe hatte Olympiasie­ger Alexander Zverev in Runde zwei der US Open gegen den Spanier Albert Ramos‰Vinolas.

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