Mittelschwaebische Nachrichten

Ein großer Schritt für den FC Günzburg

Favorisier­ter Bezirkslig­ist siegt im Totopokal-Halbfinale erst nach Elfmetersc­hießen. Das Lob für eine beherzte Vorstellun­g gebührt dem unterlegen­en Kreisklass­isten SG Kammeltal

- VON JAN KUBICA

Ettenbeure­n Letztlich hat sich der Favorit verdienter­maßen durchgeset­zt. Die Lobeshymne­n flogen jedoch dem Außenseite­r zu. Im Totopokal-Halbfinale auf Kreisebene hatte sich die SG Kammeltal erst nach Elfmetersc­hießen dem FC Günzburg beugen müssen. Nach dem 4:6 (1:1) schwärmte Christoph Kraus, Abteilungs­leiter des SV Ettenbeure­n: „Ich bin stolz auf die Mannschaft und auf die Art, wie sie sich in der ganzen Pokalrunde präsentier­t hat. Der Zwei-Klassen-Unterschie­d zu den Günzburger­n war nicht zu erkennen.“

Dass der Bezirkslig­ist in der Anfangspha­se trotzdem ein klar erkennbare­s Übergewich­t hatte, lag an seiner Routine, individuel­len Qualitäten und auch an der Nervosität des Außenseite­rs. Vor 200 Fans gingen die Günzburger früh in Führung. Torjäger Maximilian Lamatsch

seine ungewohnte Freiheit im Strafraum und schoss ein (3.).

Eine halbe Stunde lang machte Günzburg das Spiel mehr oder weniger eindeutig, anschließe­nd wurde die Sache optisch ausgewogen­er. Am Matchplan des Kreisklass­isten, der hauptsächl­ich auf Konter angelegt war, änderte sich freilich nichts. Und mit diesen Gegenstöße­n waren die Fußballer aus Ettenbeure­n und Kleinbeure­n stets gefährlich. Ein-, zweimal lag der Ausgleich in der Luft und die Günzburger hätten sich auch überhaupt nicht beschweren dürfen, wenn Julian Chessa für ein Foul an Eduard Thommy Notbremsen-Rot gesehen hätte.

Die Bemühungen der SG wurden dennoch belohnt. Andreas Paulheim setzte einen Freistoß aus 18 Metern sehenswert ins Netz (81.) und Kraus sagte unmittelba­r nach dem Schlusspfi­ff: „Für mich war es eine SuperKampf­leistung unserer Mannschaft und ein gerechtes Unentschie­den.“

Der Funktionär hegte in diesen Sekunden auch durchaus die Hoffnung, dass es fürs Finale reichen könnte. Immerhin ist SG-Schlussman­n Franz Brutscher „eigentlich ein Elfmeterki­ller“, wie Kraus ausführt. Doch alle fünf Günzburger präsentier­ten sich nervenstar­k; Tobias Bader, Christoph Bronnhuber, Dardan Kelmendi, Julian Bergmair und Steffen Benke verwandelt­en souverän. Aufseiten der Kammeltale­r netzten Florian Christel, Christoph Kraus und Eduard Thommy ein. Fabian Kempter scheiterte an Torwart Fabian Kuchenbaur.

Alle Konzentrat­ion der Kammeltale­r gilt nun wieder der Spielzeit in der Kreisklass­e. Die Richtung ist laut Kraus vorgegeben: „Wir probieren, oben anzugreife­n. Das Potenzial dafür ist in unserer jungen Mannschaft auf jeden Fall da.“

Bezirkslig­ist FC Günzburg tritt als klassenhöh­erer Verein nun im Endspiel auf Ebene des Fußballnut­zte

Kreises Donau beim Nord-Kreisligis­ten FSV Reimlingen an. Der setzte sich im Semifinale gegen den Ligarivale­n TSV Wemding 3:2 (2:0) durch. Das Kreispokal-Finale soll am Wochenende 30. April/1. Mai 2022 stattfinde­n. Der Kreissiege­r darf sich über eine üppige Prämie und über ein Hauptrunde­n-Heimspiel gegen ein Team aus der Bayernoder Regionalli­ga freuen.

SG Kammeltal Brutscher, J. Kempter, Fendt (66. Renz), Thommy, Christel, F. Kempter, N. Kempter, Paulheim, Miller (64. Weßling), Kraus, Alkan

FC Günzburg Kuchenbaur, Bandlow, Buchta (52. Benke), Wachs, Hepp (46. Chessa), Lamatsch (66. Kelmendi), Deibler (66. Bronnhuber), Bader, Bergmair, Fuchs (82. Megyes), Ferner

Tore 0:1 Lamatsch (3.), 1:1 Paulheim (81.); im Elfmetersc­hießen Christel, Kraus Thommy für SG Kammeltal, Bader, Bronn‰ huber, Kelmendi, Bergmair, Benke für FC Günzburg

Zuschauer 200

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Viel Mühe hatten die Bezirkslig­a‰Fußballer des FC Günzburg, ehe der Totopokal‰Erfolg bei der zwei Ebenen tiefer spielenden SG Kammeltal feststand. In dieser Szene wehrt sich Julian Bergmair gegen den hartnäckig angreifend­en Markus Fendt.
Foto: Ernst Mayer Viel Mühe hatten die Bezirkslig­a‰Fußballer des FC Günzburg, ehe der Totopokal‰Erfolg bei der zwei Ebenen tiefer spielenden SG Kammeltal feststand. In dieser Szene wehrt sich Julian Bergmair gegen den hartnäckig angreifend­en Markus Fendt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany