Mittelschwaebische Nachrichten

„Zum Aufstieg reicht es in dieser Saison noch nicht“

Oliver Rödl ist für den SV Deisenhaus­en/Bleichen viel mehr als nur Spielertra­iner. Wen er am Ende vorne sieht

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Herr Rödl, als Aufsteiger in die A-Klasse West 1 steht die Mannschaft des SV Deisenhaus­en/Bleichen nach vier Spieltagen mit drei Siegen und einem Unentschie­den auf Tabellenpl­atz drei. Kann man da aus Ihrer Sicht von einem Traumstart sprechen?

Rödl: Ja, wir hatten einen guten Start und können absolut zufrieden sein, wenngleich noch mehr möglich gewesen wäre.

Sie sprechen damit sicher das jüngste Spiel gegen die zweite Mannschaft der SpVgg Krumbach an, in dem es nur zu einem 1:1-Unentschie­den gereicht hat. Rödl: So ist es. Nach dem 10:0-Sieg in der Woche davor hat man scheinbar gemeint, es geht so weiter, hat sich überschätz­t und zudem die Chancen nicht verwertet. Aber ich muss auch sagen, dass unser Gegner leidenscha­ftlicher als wir aufgetrete­n ist und den Kampf angenommen hat und deshalb auch mit einem Punkt belohnt worden ist.

Der SV Deisenhaus­en/Bleichen ist als Meister der Rumpfsaiso­n aufgestieg­en. Haben Sie die Meister-Elf und -Taktik im Verhältnis 1:1 übernommen oder haben Sie einiges geändert? Rödl: Wir haben einige Neuzugänge integriert und die Lasten auf mehrere Führungssp­ieler verteilt. Taktisch habe ich einiges übernommen, aber nicht alles. Wir haben auch ein paar neue Dinge eingeführt, aber die verrate ich natürlich unseren Gegnern nicht.

Sie selbst führen mit zehn Treffern die Torjägerli­ste der A-Klasse West 1 an. Der SV Deisenhaus­en/Bleichen hat mit Ihnen also nicht nur einen neuen Trainer, sondern auch einen Torjäger verpflicht­et.

Rödl: Ich habe in der Vergangenh­eit immer viele Tore gemacht, wenn ich vorne gespielt habe. Aber nicht ich bin wichtig, sondern die Mannschaft ist es, auf deren Leistung kommt es an. Es gilt die Devise: Wer besser steht, bekommt den Ball.

Liegt es vielleicht auch daran, dass Ihre Qualitäten hier in der Region noch nicht bekannt sind, da Sie bisher ja ausschließ­lich im Unterallgä­u tätig waren?

Rödl: Das könnte schon so sein. In der A-Jugend habe ich für den TSV Krumbach gespielt, danach aber nur noch im Unterallgä­u. Aber mittlerwei­le bin ich auch hier im Landkreis Günzburg kein Unbekannte­r mehr. Ich hatte es zum Beispiel in unserem jüngsten Spiel gegen die SpVgg Krumbach sogar mit einem Sonderbewa­cher zu tun. Dadurch wurde allerdings auch Raum für andere Spieler frei.

Ihr Abteilungs­leiter Florian Mayer spricht trotz der Erfolge vom Klassenerh­alt. Es werden aber auch schon Stimmen laut, die dem SV den Durchmarsc­h zutrauen. Was glauben Sie, wo Ihre Mannschaft am Ende der Saison stehen wird?

Rödl: Ich muss zunächst mal klar sagen, dass der SV Deisenhaus­en/Bleichen mehr als knapp über die Quotienten­regelung den Aufstieg geschafft hat. Wir haben viele junge Spieler im Kader und die Truppe hat auch Potenzial, aber sie braucht noch Zeit. Zum Aufstieg reicht es in dieser Saison deshalb noch nicht.

Am Sonntag, 12. September 2021, steht das Spitzenspi­el gegen den FC Ebershause­n auf dem Programm, der mit vier Siegen aus vier Spielen die Tabelle der A-Klasse West 1 anführt. Ihr Abteilungs­leiter Florian Mayer sieht in diesem Kontrahent­en den Topfavorit­en der Liga und wäre mit einem Unentschie­den schon zufrieden. Wäre das auch in Ihrem Sinne?

Rödl: Den Aussagen unseres Abteilungs­leiters schließe ich mich komplett an. Der FC ist für mich der einzige Topfavorit der Liga und es würde mich wundern, wenn die Ebershause­r nicht Meister werden. Wenn wir da ein Remis holen, gäbe es nichts zu meckern.

Interview: Alois Thoma

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Foto: Peter Roth (Archivbild) Sind für den neuen Spielertra­iner Oliver Rödl auch beim SV Deisenhaus­en/Bleichen hohe Sprünge drin? Diese Saison noch nicht, glaubt er.

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