Mittelschwaebische Nachrichten
Hypovereinsbank streicht Teil des Angebots in Filialen
Von Veränderungen im Filialnetz der Banken und Sparkassen ist auch der Landkreis Günzburg nicht ausgenommen. Worauf sich das Kreditinstitut künftig in Krumbach und Günzburg fokussiert
Krumbach/Günzburg Erst vor zwei Monaten hatte die Commerzbank bekannt gegeben, dass auch ihre Günzburger Filiale dem Streichprogramm der Zweigstellen zum Opfer fallen wird. Noch im Februar hatte hingegen die Hypovereinsbank gegenüber unserer Redaktion bekräftigt, dass sie an ihren Standorten in Günzburg und Krumbach - die in Burgau und Thannhausen sind längst zu - derzeit nicht rüttele, weil sie ein wichtiger Bestandteil des eigenen Angebots für die Kundinnen und Kunden seien. Doch nun, gut ein halbes Jahr später, sieht die Sache etwas anders aus, künftig wird hier nicht mehr das ganze Angebot verfügbar sein. Darüber werden die Kundinnen und Kunden per Aushang informiert.
Auf Anfrage unserer Redaktion erklärt Sprecher Helmut Tolksdorf: „Im Rahmen unseres Smart-Banking-Konzepts gibt es Veränderungen
in der Ausrichtung unserer Filialen. Wir reagieren damit auf das veränderte Verhalten unserer Kunden und bieten ihnen künftig noch stärker als bisher flexible und nahtlos ineinandergreifende Möglichkeiten an, ihre Bankgeschäfte zu erledigen. Der Filiale kommt dabei auch weiterhin eine wichtige Bedeutung zu.“Die Produkte und Dienstleistungen seien über verschiedene Kanäle verfügbar. So gebe es unter anderem auch digitale Sprachassistenten und eine Videoberatung.
„Die Kundinnen und Kunden können selbst entscheiden, welchen Kanal sie wählen. Dabei profitieren sie von einer nahtlosen Beratung über alle Kanäle hinweg und erweiterten Servicezeiten wochentags von 8 bis 20 Uhr. Kunden, die eine persönliche Beratung in einer Filiale wünschen, können dafür eine der zur Verfügung stehenden Filialen nutzen, ohne sich dauerhaft auf eine bestimmte festlegen zu müssen. Gleichzeitig tragen wir dem geänderten Kundenverhalten Rechnung, indem zukünftig nicht mehr alle Filialen den gleichen Serviceumfang anbieten werden.“
Die Umstellung erfolge sukzessive in verschiedenen Regionen. Dabei werde an den jeweiligen Standorten zu Beginn dieses Prozesses darüber informiert. In Günzburg und
Krumbach bedeutet das: Der Servicebereich inklusive des Kassengeschäfts werde in der ersten Oktoberhälfte eingestellt. Viele (Bargeld-) Dienstleistungen könnten aber über die weiter bestehenden SB-Zonen abgewickelt werden. Alternativ gebe es für viele Beratungsanliegen die anderen Erreichbarkeiten.
Günzburg und Krumbach blieben als Beratungsstandorte erhalten – mit einem Fokus auf vermögende Kunden mit einem liquiden Vermögen ab 75.000 Euro. Für diese, „die mit uns eine aktive Geschäftsbeziehung führen und einen entsprechenden Beratungsbedarf hinsichtlich ihrer Vermögensstruktur haben, steht die Beratung in unseren Filialen im Vordergrund – dafür investieren wir künftig sogar noch mehr Zeit.“Entsprechend werde es für diese Kundengruppe auch in Günzburg und Krumbach weiterhin eine persönliche Beratung geben. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von den Anpassungen im Serviceund Kassenbereich betroffen sind, würden neue Aufgaben übernehmen. Zudem betont der Sprecher: „Wir planen keine Filialschließungen.“Man habe vor mehreren Jahren und damit frühzeitig das Filialnetz an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst und sehe keinen weiteren Anpassungsbedarf.