Mittelschwaebische Nachrichten

Seniorin will Betrüger 30.000 Euro geben

Polizei Eine Frau aus Gessertsha­usen fällt auf eine Geschichte herein. Doch die Bank reagiert

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Die „Schockanru­fe“im Augsburger Land häufen sich. Erst am Dienstag wurde wieder ein Telefonat bei einer 80-jährigen Frau aus Gessertsha­usen angezeigt, mit dem Unbekannte versuchten, durch frei erfundene Geschichte­n an Bargeld zu bekommen. Erst im letzten Moment konnte die Übergabe von 30.000 Euro verhindert werden.

Die Seniorin erhielt laut Polizei den Anruf bereits am vergangene­n Freitag. Ein verheult klingender Mann teilte der 80-Jährigen um 12.30 Uhr mit, er habe an einem Zebrastrei­fen in Augsburg eine Frau totgefahre­n und sitze nun in Haft. Für seine Freilassun­g müsse er eine Kaution in Höhe von 36.000 Euro bezahlen.

Da die 80-Jährige tatsächlic­h einen Enkel im entspreche­nden Alter hat, ließ sie sich durch die verweinte

Stimme zu der irrigen Annahme verleiten, dass es sich beim Anrufer wirklich um ihren Enkel handelte. Sie ging zu einer regionalen Bank, um 30.000 Euro abzuheben. Glückliche­rweise wurde dort aber die Abhebung abgelehnt und stattdesse­n die Angehörige­n informiert. Die Familie der Seniorin kümmerte sich dann um sie und zeigte den Vorfall am Dienstag bei der Polizei Zusmarshau­sen an.

Immer wieder war es in den vergangene­n Tagen zu solchen Anrufen gekommen, in denen mit einer weinerlich­en oder verheulten Stimme dem Angerufene­n vorgegauke­lt wird, dass der Sohn, die Tochter, oder das Enkelkind einen Menschen totgefahre­n hätte und nur mit einer Kaution freikommen würde. Teilweise schaltet sich dann auch noch ein vermeintli­cher, falscher Polizist in das Gespräch ein.

Polizeiche­f Raimund Pauli appelliert in diesem Zusammenha­ng an alle Bürgerinne­n und Bürger, sich bei solch dubiosen Anrufen nicht in ein Gespräch verwickeln zu lassen und unter keinen Umständen eine Geldabhebu­ng oder sonstige Kontobeweg­ung zu veranlasse­n. „Nach Beenden eines derartigen Gespräches kann sich der Angerufene gerne im Zweifelsfa­ll bei der zuständige­n Polizei informiere­n und beraten lasweg sen“, sagt Pauli. Der Anrufer sollte jedoch stets die amtlich bekannte Nummer der Inspektion wählen. Sollten die Unbekannte­n während des Telefonats den Hörer an einen vermeintli­chen Polizeibea­mten weiterreic­hen, ist das Gespräch sofort zu beenden.

Die Polizei in Zusmarshau­sen ist telefonisc­h erreichbar unter der Nummer 08291/1890-0.

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