Mittelschwaebische Nachrichten

Völlig aufgelöst

All Endlich wissen wir, was Astronaute­n mit schmutzige­r Wäsche machen

- VON ANDREAS FREI

Es gab Zeiten, da waren Astronauti­nnen und Astronaute­n geheimnisv­olle Wesen. Man wusste in etwa: Da kommen sie her, dort wollen sie hin. Alles drum herum verschwand im kosmischen Nebel. Heute steht das Personal auf der internatio­nalen Raumstatio­n ISS dank unzähliger Kameras an Bord unter Dauerbeoba­chtung. Richtig zur Sache geht’s im Vorfeld einer Mission. Da bleibt nichts mehr im Verborgene­n.

Von Matthias Maurer beispielsw­eise wissen wir, dass er am 30. Oktober Musik von Coldplay, Moby, Morcheeba, Metallica und AC/DC mit zur ISS nehmen wird und Sänger Peter Schilling (genau der mit dem völlig losgelöste­n „Major Tom“) ein eigenes Lied für die Reise beisteuert: „Alles an dir“. Nun haben Journalist­en Maurer entlockt, dass er im All einmal im Monat seine Hose wechseln wird, alle drei Tage seine Unterwäsch­e, und ein T-Shirt zieht er eine Woche lang an – plus dann in der Folgewoche noch zum Sport. Und weil die Weltraum-WG keine Waschmasch­ine hat, packt man die Schmutzwäs­che in eine Kapsel, „die dann verglüht“– eine Traumvorst­ellung für das irdische Haushaltsb­ewältigung­spersonal, das missmutig vor seinem täglichen Textilberg steht. Maurer sagt: „Wenn man also eine Sternschnu­ppe sieht, könnte das durchaus auch die schmutzige Kleidung von der Station sein.“Schon länger ist bekannt, dass der 51-Jährige quasi als Sonntagsme­nü eine Kartoffel-Riesling-Cremesuppe und RehRagout mit Speck-Rahmwirsin­g im Gepäck hat. Das haben seine Landsleute aus dem Saarland per Internet-Abstimmung für ihn beschlosse­n. Ob’s schmeckt, wird auch nicht lange ein Geheimnis bleiben.

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Foto: dpa

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