Mittelschwaebische Nachrichten

Warum die Renovierun­g in Maria Vesperbild nicht fertig ist

Ursprüngli­ch sollte die Wallfahrts­kirche im Sommer 2021 fertig sein, jetzt platzt auch der zweite Termin.

- Von Piet Bosse

Maria Vesperbild Wenn Wallfahrts­direktor Monsignore Erwin Reichart spricht, klingt seine Stimme häufig besonnen und leise. Geht es aber um die Renovierun­g der Wallfahrts­kirche Maria Vesperbild, wird er kurz energische­r und seine Stimme ein bisschen kräftiger. „Das Chaos, was man da seit Jahren erlebt, ist wie, wenn in der Wohnung immer Handwerker sind.“Das sei jeden Tag ein großes Durcheinan­der, die Renovierun­g der Sakristei sei mit der einer Küche vergleichb­ar. „Man findet nichts mehr, weil alles verräumt ist, es ist ein großes Durcheinan­der.“Der sonst so ruhige, besonnene Mann klingt etwas verärgert, Grund dazu hat er allemal.

Die Wiedereröf­fnung der Wallfahrts­kirche, die seit 2019 renoviert wird, verschiebt sich nun schon zum zweiten Mal.

Ursprüngli­ch sollte die Renovierun­g, die auch die Außenberei­che und im Inneren die Decke beinhaltet­e, mal im August 2021 fertig sein. Dann wurde die Wiederöffn­ung zur Kirchweih am 16. Oktober geplant, nun soll am 30. April alles fertig sein. Die Wände und die Decke seien größtentei­ls fertig, sagt Reichart, aber eben nicht alles.

Der größte Knackpunkt: Der Hochaltar ist noch nicht fertig, drum herum ist noch ein Gerüst aufgebaut. „Wenn man die Kirche wiedereröf­fnet und das Gerüst noch am Hochaltar dran ist, sieht das schlecht aus“, sagt Reichart. Auch die gesamte Sakristei-Einrichtun­g fehlt noch.

Dass sich die Bauarbeite­n verzögern, liegt laut Reichart daran, dass die Firmen überlastet sind, zu wenige Mitarbeite­r haben und ihre Termine nicht einhalten können. „Die ganze wirtschaft­liche Situation hält uns jetzt ganz schon auf.“

Eine erfreulich­e Veränderun­g gibt es aber trotzdem: Ab Kirchweih am 16. Oktober finden die Sonntagsgo­ttesdienst­e erstmals seit über einem Jahr wieder in der Kirche statt. „Es ist noch nicht alles so schön, aber wir sind wieder überdacht“, sagt Reichart, der sich „endlich wieder über normale Verhältnis­se“freut.

Ein überdachte­r Gottesdien­st sei besser als im Freien oder im etwas engeren Pilgerhaus. Dort finden die Gottesdien­ste unter der Woche weiterhin statt, aber künftig nicht mehr am Wochenende. Die Bedingunge­n, unter denen die Gottesdien­ste in den vergangene­n Monaten stattfande­n, waren erschwert: „Manche Leute haben keinen Platz mehr gefunden und standen draußen.“Dort gebe es derzeit aber keinen Monitor, um die Gottesdien­ste ins Freie zu übertragen. „Seit Juni wird uns der neue Außenbilds­chirm versproche­n, ist aber noch nicht da.“In Zukunft soll ein Bildschirm auch die Gottesdien­ste nach draußen übertragen, wenn sie wieder in der Kirche stattfinde­n.

Darauf, dass das im April wieder möglich ist, freut sich Reichart sehr. Der Wallfahrts­direktor ist optimistis­ch, dass die Kirche am 30. April vollständi­g renoviert ist. Auf einen vierten Termin wolle er es keinesfall­s verschiebe­n, sagt er.

Eine erfreulich­e Veränderun­g gibt es ab 16. Oktober

 ?? Foto: Nadine Rau ?? Wallfahrts­direktor Monsignore Erwin Reichart in der Kirche Maria Vesperbild. Dort finden seit Längerem umfassende Renovierun­gsarbeiten statt.
Foto: Nadine Rau Wallfahrts­direktor Monsignore Erwin Reichart in der Kirche Maria Vesperbild. Dort finden seit Längerem umfassende Renovierun­gsarbeiten statt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany