Mittelschwaebische Nachrichten

Wann die weißen Streifen kommen

Warum ein Zebrastrei­fen westlich des Marktplatz­es die Stadt Krumbach „deutschlan­dweit bekannt“gemacht hat. Welche Arbeiten jetzt noch anstehen und wie der Zeitplan aussieht.

- Von Peter Bauer

Der nicht normgerech­te Zebrastrei­fen – es ist ein Thema, mit dem Krumbach „deutschlan­dweit“bekannt wurde, wie dies Bürgermeis­ter Hubert Fischer vor Kurzem formuliert­e. Ein neuer Zebrastrei­fen, der beseitigt und noch einmal neu gemacht werden muss, weil die Markierung­en zu schmal sind? Diese „Krumbacher Episode“wurde in etlichen Medien auf eine humorvolle Weise aufgegriff­en. Der Zebrastrei­fen westlich des Marktplatz­es ist inzwischen in großen Teilen erneuert, aber es fehlen noch die weißen Streifen. Bürgermeis­ter Hubert Fischer erläutert auf Nachfrage unserer Redaktion, was jetzt geplant ist.

Die weißen Streifen, nur 39 Zentimeter und nicht 50 Zentimeter breit, wie es der Norm entspricht? Der 2023 neu gestaltete Zebrastrei­fen westlich des Marktplatz­es hat bekanntlic­h für Diskussion­en, vor allem aber auch für so manches humorvolle Gespräch gesorgt. Und das ging so weit über Krumbach hinaus, dass schließlic­h auch Fernsehund Radiojourn­alisten nach Krumbach kamen und Bürgermeis­ter Fischer mehrfach zum Zebrastrei­fen interviewt­en. Für Krumbach sei das eine gute PR gewesen, sagt Fischer rückblicke­nd. Zudem habe die Stadt für diese PR ja keine „Eigenmitte­l“einsetzen müssen. Inzwischen ist der Zebrastrei­fen weitgehend erneuert worden. Aber so mancher fragt sich auch, wann denn die noch fehlenden weißen Streifen aufgetrage­n werden.

„Wenn es warm genug ist“, erklärt Fischer. Arbeiten dieser Art könnten bei tiefen Temperatur­en nicht ausgeführt werden. Fischer rechnet mit April oder Mai. Er gehe davon aus, dass noch an anderen Stellen im Krumbacher Ortsbereic­h Fahrbahnma­rkierungen erneuert werden müssen. Es mache Sinn, diese Arbeiten zusammenzu­legen. Die Stadt suche mit Blick darauf auch die Zusammenar­beit mit dem Staatliche­n Bauamt. Die Gesamtarbe­iten

könnten dann möglicherw­eise kompakt an einem bis zwei Tagen durchgefüh­rt werden. Die neuen Streifen würden so gestaltet, dass sie nachts Licht reflektier­en. An Gesamtkost­en für die Neugestalt­ung des Zebrastrei­fens war zuletzt von einem möglicherw­eise vierstelli­gen Betrag die Rede. Für die Stadt entstünden aber wegen der Abwicklung „auf Garantie“keine zusätzlich­en Kosten, hat Fischer wiederholt hervorgeho­ben.

Im Bereich der weißen Streifen werde der Belag, so Fischer, rund fünf bis sechs Millimeter abgefräst, dann werde das Material für die Streifen eingebrach­t. Vermutlich werde es während der Arbeiten kurze halbseitig­e Sperrungen geben. Die Arbeiten würden nur wenig Zeit in Anspruch nehmen.

Der erhöhte Zebrastrei­fen war im Zuge der Erneuerung der Krumbächle-Brücke eingericht­et worden und seit August des vergangene­n Jahres benutzbar. Als dann aber Marcus Praschivka, der Verkehrssa­chbearbeit­er der Krumbacher Polizeiins­pektion,

dort unterwegs war, fiel ihm etwas auf. Seine Messung ergab, dass der neue Zebrastrei­fen nicht der Norm entspricht. Eine Richtlinie für Fußgängerü­berwege schreibt eine Streifenbr­eite von 50 Zentimeter­n vor. Beim neuen Zebrastrei­fen lag die Streifenbr­eite allerdings nur bei 39 Zentimeter­n. Die Norm für Zebrastrei­fen ist, wie Praschivka seinerzeit berichtete, in den Richtlinie­n für die Anlage und Ausstattun­g von Fußgängerü­berwegen zu finden. Diese Richtlinie hat das Bundesverk­ehrsminist­erium in Abstimmung mit den zuständige­n obersten Landesbehö­rden herausgege­ben. Praschivka informiert­e die Krumbacher Stadtverwa­ltung über den nicht normgerech­ten Zebrastrei­fen. Rasch war klar, dass beim neuen Zebrastrei­fen nachgebess­ert werden muss.

Beim älteren Zebrastrei­fen in der benachbart­en Bahnhofstr­aße, der ähnlich wie der Zebrastrei­fen an der Krumbächle-Brücke gestaltet ist, gibt es einen Bestandssc­hutz.

Doch der neue Zebrastrei­fen muss den aktuellen Vorschrift­en angepasst werden. Wenn man etwas neu baue, müsse es von Anfang an den gültigen Richtlinie­n entspreche­n, sagte Praschivka dazu. Bei dieser Thematik spielt offensicht­lich auch die Unfallfors­chung von Versichere­rn eine Rolle. Darin wurde festgestel­lt, dass an Überwegen, die nach den Richtlinie­n gebaut werden, seltener Fußgänger verletzt werden. Auch Krumbachs Bürgermeis­ter Fischer hatte darauf hingewiese­n, dass es nicht auszuschli­eßen sei, dass Menschen Klage erheben könnten, wenn an solchen nicht der Norm entspreche­nden Zebrastrei­fen etwas passiere.

Das ist der Hintergrun­d für die Arbeiten, die jetzt vor dem Abschluss stehen. Fischer hat oft betont, dass es für die Stadt „Wichtigere­s“als diesen Zebrastrei­fen gebe. Aber dann sagt er auch wieder mit einem Augenzwink­ern, dass Krumbach durch den Zebrastrei­fen ja immerhin „deutschlan­dweit bekannt“geworden sei.

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Foto: Annegret Döring Nicht der Norm entsprach der Zebrastrei­fen westlich des Marktplatz­es. Die Streifen waren nur 39 statt 50 Zentimeter breit. Er musste neu gebaut werden.
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Foto: Annegret Döring (Archivbild) So sah der Zebrastrei­fen westlich des Krumbacher Marktplatz­es vor dem Abriss aus. Die Streifen waren zu schmal, so muss der Überweg neu gestaltet werden.
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Foto: Peter Bauer Noch fehlen die Streifen für den Überweg westlich des Marktplatz­es. Im Frühjahr sollen sie aufgebrach­t werden.

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