Mittelschwaebische Nachrichten
Wann die weißen Streifen kommen
Warum ein Zebrastreifen westlich des Marktplatzes die Stadt Krumbach „deutschlandweit bekannt“gemacht hat. Welche Arbeiten jetzt noch anstehen und wie der Zeitplan aussieht.
Der nicht normgerechte Zebrastreifen – es ist ein Thema, mit dem Krumbach „deutschlandweit“bekannt wurde, wie dies Bürgermeister Hubert Fischer vor Kurzem formulierte. Ein neuer Zebrastreifen, der beseitigt und noch einmal neu gemacht werden muss, weil die Markierungen zu schmal sind? Diese „Krumbacher Episode“wurde in etlichen Medien auf eine humorvolle Weise aufgegriffen. Der Zebrastreifen westlich des Marktplatzes ist inzwischen in großen Teilen erneuert, aber es fehlen noch die weißen Streifen. Bürgermeister Hubert Fischer erläutert auf Nachfrage unserer Redaktion, was jetzt geplant ist.
Die weißen Streifen, nur 39 Zentimeter und nicht 50 Zentimeter breit, wie es der Norm entspricht? Der 2023 neu gestaltete Zebrastreifen westlich des Marktplatzes hat bekanntlich für Diskussionen, vor allem aber auch für so manches humorvolle Gespräch gesorgt. Und das ging so weit über Krumbach hinaus, dass schließlich auch Fernsehund Radiojournalisten nach Krumbach kamen und Bürgermeister Fischer mehrfach zum Zebrastreifen interviewten. Für Krumbach sei das eine gute PR gewesen, sagt Fischer rückblickend. Zudem habe die Stadt für diese PR ja keine „Eigenmittel“einsetzen müssen. Inzwischen ist der Zebrastreifen weitgehend erneuert worden. Aber so mancher fragt sich auch, wann denn die noch fehlenden weißen Streifen aufgetragen werden.
„Wenn es warm genug ist“, erklärt Fischer. Arbeiten dieser Art könnten bei tiefen Temperaturen nicht ausgeführt werden. Fischer rechnet mit April oder Mai. Er gehe davon aus, dass noch an anderen Stellen im Krumbacher Ortsbereich Fahrbahnmarkierungen erneuert werden müssen. Es mache Sinn, diese Arbeiten zusammenzulegen. Die Stadt suche mit Blick darauf auch die Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt. Die Gesamtarbeiten
könnten dann möglicherweise kompakt an einem bis zwei Tagen durchgeführt werden. Die neuen Streifen würden so gestaltet, dass sie nachts Licht reflektieren. An Gesamtkosten für die Neugestaltung des Zebrastreifens war zuletzt von einem möglicherweise vierstelligen Betrag die Rede. Für die Stadt entstünden aber wegen der Abwicklung „auf Garantie“keine zusätzlichen Kosten, hat Fischer wiederholt hervorgehoben.
Im Bereich der weißen Streifen werde der Belag, so Fischer, rund fünf bis sechs Millimeter abgefräst, dann werde das Material für die Streifen eingebracht. Vermutlich werde es während der Arbeiten kurze halbseitige Sperrungen geben. Die Arbeiten würden nur wenig Zeit in Anspruch nehmen.
Der erhöhte Zebrastreifen war im Zuge der Erneuerung der Krumbächle-Brücke eingerichtet worden und seit August des vergangenen Jahres benutzbar. Als dann aber Marcus Praschivka, der Verkehrssachbearbeiter der Krumbacher Polizeiinspektion,
dort unterwegs war, fiel ihm etwas auf. Seine Messung ergab, dass der neue Zebrastreifen nicht der Norm entspricht. Eine Richtlinie für Fußgängerüberwege schreibt eine Streifenbreite von 50 Zentimetern vor. Beim neuen Zebrastreifen lag die Streifenbreite allerdings nur bei 39 Zentimetern. Die Norm für Zebrastreifen ist, wie Praschivka seinerzeit berichtete, in den Richtlinien für die Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen zu finden. Diese Richtlinie hat das Bundesverkehrsministerium in Abstimmung mit den zuständigen obersten Landesbehörden herausgegeben. Praschivka informierte die Krumbacher Stadtverwaltung über den nicht normgerechten Zebrastreifen. Rasch war klar, dass beim neuen Zebrastreifen nachgebessert werden muss.
Beim älteren Zebrastreifen in der benachbarten Bahnhofstraße, der ähnlich wie der Zebrastreifen an der Krumbächle-Brücke gestaltet ist, gibt es einen Bestandsschutz.
Doch der neue Zebrastreifen muss den aktuellen Vorschriften angepasst werden. Wenn man etwas neu baue, müsse es von Anfang an den gültigen Richtlinien entsprechen, sagte Praschivka dazu. Bei dieser Thematik spielt offensichtlich auch die Unfallforschung von Versicherern eine Rolle. Darin wurde festgestellt, dass an Überwegen, die nach den Richtlinien gebaut werden, seltener Fußgänger verletzt werden. Auch Krumbachs Bürgermeister Fischer hatte darauf hingewiesen, dass es nicht auszuschließen sei, dass Menschen Klage erheben könnten, wenn an solchen nicht der Norm entsprechenden Zebrastreifen etwas passiere.
Das ist der Hintergrund für die Arbeiten, die jetzt vor dem Abschluss stehen. Fischer hat oft betont, dass es für die Stadt „Wichtigeres“als diesen Zebrastreifen gebe. Aber dann sagt er auch wieder mit einem Augenzwinkern, dass Krumbach durch den Zebrastreifen ja immerhin „deutschlandweit bekannt“geworden sei.