Mittelschwaebische Nachrichten
Seit 40 Jahren betreut er Tankstellen rund um Krumbach
Hermann Hatzelmann hat 1984 als Elektromechaniker bei Präg begonnen. Noch immer ist er der Servicemann für alle Fälle.
Er kennt sie in- und auswendig, hat rund 30 von ihnen im Laufe der Jahre gebaut oder umgebaut und er spricht bis heute von seinem „Traumjob“: Am 9. Januar 1984 hat Hermann Hatzelmann als Elektromechaniker bei Präg begonnen und betreut heute als Servicemonteur Präg-Tankstellen in einem Gebiet um Krumbach – seit 40 Jahren der Mann für Wartung, Instandhaltung und Modernisierung.
Noch immer sprühen Hatzelmanns Augen vor Begeisterung, wenn er von seiner Arbeit spricht. Die Anekdoten und Geschichten sprudeln nur so aus ihm heraus. Zum Beispiel als er zum Einstieg beim in Kempten ansässigen Familienunternehmen Adolf Präg GmbH & Co. KG an der Mittelstation auf dem Nebelhorn eine Zapfsäule für die Pistenraupen eingerichtet hat. „Da dachte ich, das ist ja voll gut in der Firma.“
Auch wenn es seither nicht jeden Tag so spektakulär zugegangen ist, am ersten Eindruck hat sich bei Hatzelmann nichts geändert. Kein Wunder, dass der immer freundliche und hilfsbereite Krumbacher an allen „seinen“Tankstellen
mit einem großen „Hallo“begrüßt wird. Schließlich ist auf den quirligen Mittsechziger seit 40 Jahren Verlass. Wenn es klemmt, ist er zur Stelle, bei sengender Hitze wie bei klirrender Kälte, ohne auf die Uhr zu schauen und im Notfall auch mal am Wochenende. „Das ist für mich selbstverständlich“, sagt er schlicht in seinem Krumbacher Dialekt. Heute sind die Temperaturen im Normalbereich. In Ichenhausen füllt Hermann Hatzelmann den Stickstoff auf, repariert, weil es ihm gerade ins Auge fällt, schnell noch eine fehlende Klappe wieder an ihren Platz und ist sich nicht zu schade hier und da von Tankkunden achtlos hingeworfene Papiertaschentücher & Co. fachgerecht zu entsorgen; in Thannhausen müssen Scharniere ausgetauscht werden; die Aral-Tankstelle in Krumbach bekommt bestellte Aufkleber und überall sind gemeinsame Erlebnisse mit Hatzelmann zu erfahren.
Einige gravierende Modernisierungen hat der Präg-Mann für (fast) alle Fälle miterlebt. „Die meisten Tankstellen wurden in den 1980er und 1990er Jahren von handbetriebenen Zapfsäulen, bei
denen die Preisziffern per Hand ausgetauscht werden mussten, auf Elektrozapfsäulen umgestellt“, erinnert er sich, dass das anfangs nicht immer so reibungslos funktioniert habe. Dagegen werde die Arbeit „heute weniger, weil die Elektronik deutlich besser geworden ist“. Auch viele neue Tankstellen
seien in dieser Zeit dazu gekommen.
Weniger Arbeit darf man aber getrost relativieren. Auch heute ist genug zu schrauben und prüfen und die Büroarbeit ist auch in seinem Job nicht weniger geworden. Fester Termin ist unter anderem einmal pro Jahr die sogenannte
Sachkundeprüfung, bei der von der kompletten Zapfsäule über die Gasrückführung bis zu den unterirdischen Tanks komplett alles durchgecheckt wird – „das kann schon einen ganzen Tag dauern“. Alle fünf Jahre steht eine laut Hatzelmann eine „besonders aufwendige Geschichte“an: die AwSV (Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen)-Prüfung durch den TÜV.
„Ein herzensguter und lieber Mensch“, attestiert Thomas Berchtold, seit 1999 Pächter der PinTankstellen in Krumbach und Thannhausen, und legt dazu dem offenkundig weit mehr als „nur“Servicemann seinen Arm um die Schulter. „Er ist der beste Monteur von Präg und es wird der Firma wehtun, wenn er mal geht“– Worte, die man in kleinen Variationen an jeder Tankstelle dieser Tour zu hören bekommt. Und dieser Tag X rückt in greifbare Nähe: „Am 30. August ist Schluss“, sagt Hatzelmann so vehement, dass man den Eindruck gewinnt, er müsse sich selbst erst noch davon überzeugen. Klar, dass er bei Bedarf auch danach zur Verfügung stehen wird. (AZ)