Mittelschwaebische Nachrichten

Igelhilfe sucht Plätze zum Auswildern

Pentenried­er braucht Hilfe von Gartenbesi­tzern

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Im Jahr 1992 entdeckte Hannelore Pentenried­er aus Neusäß zwei kleine Igel in ihrem Garten – und war völlig hilflos, wie sie diese behandeln sollte. Inzwischen hat sie Tausende der stachelige­n Gesellen hochgepäpp­elt.

„Ich packte damals die beiden Babys in einen Karton und besorgte mir ein Igelbuch“, erzählt Hannelore Pentenried­er. Eine Nachbarin hörte davon und brachte ihr einen dritten. Damit begann ihr inzwischen weit mehr als 20-jähriges Engagement zum Schutz dieser Tiere. Im Jahr 1993 gründete sie die „Igelhilfe Schwaben“, einen Verein, der bis heute besteht und die von ihr betreute Igelstatio­n in Neusäß finanziell unterstütz­t. „Durchschni­ttlich wurden in dieser Zeit jährlich 250 bis 300 Igel stationär aufgenomme­n und circa 100 Igel ambulant behandelt.“Auch in diesem Winter versorgte sie zahlreiche Tiere stationär und ambulant. Zur Überwinter­ung blieben einige in der Station. Für diese sucht Pentenried­er gute Auswilderu­ngsplätze – nicht nur im Augsburger Land, sondern darüber hinaus.

Hannelore Pentenried­er appelliert jetzt im beginnende­n Frühjahr an die Gartenbesi­tzer. Diese sollten an mindestens einer Stelle einen Durchgang in ihrem Garten öffnen, damit die Igel auf ihrer Suche nach Nahrung von Grundstück zu Grundstück wandern können. „Auch für eine Futterstel­le wären die Igel sehr dankbar.“Auf der Homepage der Igelhilfe hat sie ein Futterhaus aufgeführt, das man basteln kann. Es sichert das Futter, damit andere Tiere es den Igeln nicht wegfressen können.

Denn das Leben der stachelige­n Wildtiere wird immer schwierige­r, die Zahl der Igel nimmt daher mit jedem Jahr weiter ab, weiß die Tierschütz­erin. Umso wichtiger sei es jetzt, tierliebe Menschen zu finden, die einem oder mehreren Igeln, welche den Winter in der Igelstatio­n verbrach haben, wieder einen Platz in der Natur oder im eigenen Garten zu geben.

Am geeignetst­en sind nach Ansicht der Tierschütz­erin vor allem Gärten in ländlicher­en Bereichen. Denn diese sind meist fernab von stark befahrenen Straßen, mit viel Unterschlu­pfstellen und Durchgänge­n zu anderen Gärten. „Durch den Bau neuer Straßen wird es für unsere Igel immer schwierige­r, gute Lebensräum­e zu finden“, sagt Pentenried­er. (lig)

Interessen­ten für eine Auswilderu­ng können sich mit der Igelhilfe Schwaben unter Telefonnum­mer 0821/467569 in Verbindung setzen. Die Bauanleitu­ng fürs Futterhaus gibt’s unter www.igelhilfe-schwaben.de.

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