Mittelschwaebische Nachrichten

Der ESV Burgau will wieder für Gänsehautm­omente sorgen

Die Eisbären planen einen Heimsieg im dritten Finale – und dann die Aufstiegsp­arty in Waldkraibu­rg. Von der Bank aus fiebert einer mit, der lange verletzt war.

- Von Jan Kubica

Wahnsinn, Teil drei: Inspiriert von der Chance auf einen wunderbare­n sportliche­n Erfolg und angespornt von seit Wochen völlig losgelöste­n Fans startet der ESV Burgau an diesem Gründonner­stag in das zweite Heimspiel des Play-off-Finales um die Landesliga-Meistersch­aft. Die Partie gegen den EHC Waldkraibu­rg beginnt um 20 Uhr (Hallenöffn­ung: 18.45 Uhr). In der Serie steht es 1:1; drei Siege sind nötig, um den Titel zu holen und in die Bayernliga aufzusteig­en. Nicht aktiv auf dem Eis dabei, aber trotzdem mittendrin wird einer sein, der die komplette Saison über noch kein Spiel bestreiten konnte.

Eigentlich ist David Heinrich Kapitän der Eisbären. Doch der 29-Jährige hatte kurz vor dem Trainingss­tart zur aktuellen Runde Riesenpech, zog sich einen Kreuzbandr­iss im rechten Knie zu und musste den Erfolgszug des ESV Burgau als Zuschauer verfolgen. Dabei bleibt es auch im Finale, doch die Perspektiv­e des Sportlers hat sich inzwischen verändert: Seit dem Halbfinal-Krimi in Haßfurt sitzt er in voller Montur inmitten seiner Teamkamera­den auf der Bank. „Als mentale Unterstütz­ung“, wie er mit einem Lächeln auf den Lippen berichtet. „Und weil es etwas ganz anderes ist, als in normalen Klamotten hinter dem Team zu stehen.“

Auf einen Einsatz, und sei es nur zur Show im Falle eines klaren Ergebnisse­s, wird Heinrich verzichten. Seine 13. Saison in der ersten Mannschaft wird dann also vorübergeh­en, ohne dass er auch nur eine Sekunde auf dem Eis gestanden ist. Das gebietet die Vernunft,

schildert der Spieler. Er ist auch so enorm zuversicht­lich, dass es die Eisbären hinbekomme­n. Wäre Eishockey ein Wunschkonz­ert, hätte der ESV ja auch in Spiel zwei schon triumphier­en können. „Da war die Chancenaus­wertung nicht perfekt,“sagt Heinrich im Rückblick auf den jüngsten Auftritt in Oberbayern. „Aber wir haben das jetzt trainiert und wollen es im Heimspiel so zeigen, wie man das von uns kennt“, verspricht er dem eigenen Anhang.

Geplant hatten die selbstbewu­ssten Eisbären ja eigentlich, keine zweimal nach Waldkraibu­rg zu fahren, verrät Heinrich. Nun ist es neue Idealvorst­ellung, den Spannungsb­ogen komplett auszureize­n

und erst am Ostermonta­g in eigener Halle alles klarzumach­en. Allein: „Weil uns so viele Fans begleiten, wäre es auch nicht so schlimm, am Karsamstag in Waldkraibu­rg zu gewinnen.“

Apropos Unterstütz­ung: Für Heinrich ist der Support durch die eigenen Fans bereits mehrfach das Zünglein an der Waage gewesen. „Das ist immer ein Gänsehautm­oment, wenn man da unten steht und so viele Leute einen so krass bejubeln“, berichtet er und betont, dass das auch für die Auswärtsfa­hrten gilt. „Wenn der Burgauer Chor anfängt zu singen, ist er lauter als die Einheimisc­hen in Waldkraibu­rg. Das pusht einen schon sehr.“

Die Einschätzu­ng des Kapitäns, dass unveränder­t alles drin ist für die Eisbären, teilt übrigens Vereinsprä­sident Werner Gebauer. Er sagt vor dem erneuten Aufeinande­rtreffen: „Die Chancen stehen 50:50.“

Der Eispalast wird einmal mehr aus allen Nähten platzen. Innerhalb von vier Stunden waren die Eintrittsk­arten für das dritte Spiel dieser Finalserie ausverkauf­t, die meisten der 700 Fans werden den Eisbären die Daumen drücken. Für jene, die nicht dabei sein können, gibt es Ersatz: Der Livestream auf staige.tv wird diesmal kostenlos sein. ESV-Sponsor Robatherm übernimmt an diesem Abend die Kosten für den Online-Service.

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Foto: Ernst Mayer Nach seinem in Spiel eins verwandelt­en Penalty applaudier­t David Zachar den großartig mitgehende­n Fans im Eispalast zu Burgau. Die Kulisse könnte auch in Spiel drei den Ausschlag geben.

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