Mittelschwaebische Nachrichten

Landesgart­enschau stand im Mittelpunk­t

Der Günzburger Stadtrat und die Verwaltung­sspitze tagten in Eppingen und Heilbronn. Was Günzburg dabei aus den Erfahrunge­n anderer Städte lernen kann.

-

Im Jahr 2015 begaben sich der damalige Günzburger Stadtrat und die Spitzen der Stadtverwa­ltung erstmals zu einer Klausurtag­ung. Neun Jahre später ging es statt ins fränkische Gunzenhaus­en für zwei Tage nach Baden-Württember­g. In diesem Jahr drehte sich auf der Klausurtag­ung alles um die Landesgart­enschau 2029, wo gleich zwei Orte besucht wurden: Heilbronn und Eppingen. Welche Erfahrunge­n diese Städte in ihren Planungen gemacht haben und was die Günzburger Organisato­ren davon lernen können?

Die Große Kreisstadt Eppingen war 2022 der Austragung­sort der Landesgart­enschau, und Heilbronn, Austragung­sort der Bundesgart­enschau 2019. Zum Erfahrungs­austausch besuchten ein

Großteil des Günzburger Stadtrats sowie die Spitzen der Verwaltung die beiden Städte.

Ziel Eppingens war es, auf dem elf Hektar großen Gelände Daueranlag­en mit bleibenden Werten für die Stadt und seine Bürger zu schaffen. Rund 80 Prozent der Gartenscha­ufläche blieben in Eppingen in ihrer Nutzung bestehen. Günzburgs Oberbürger­meister Gerhard Jauernig zeigte sich vom Engagement der Eppinger Bürger mit fast 400 ehrenamtli­chen Helfern beeindruck­t: „Eindrucksv­oll wurde uns gezeigt, wie wichtig die Menschen vor Ort sind. Ich freue mich über jeden, der sich mit Ideen in Günzburg in die Landesgart­enschau 2029 einbringt und daran mitwirkt.“Die Geschäftsf­ührerin der Landesgart­enschau Günzburg 2029 GmbH Karin

Scheuerman­n lobte die durch die Gartenscha­u entstanden­e Verbindung zwischen der Stadt Eppingen und den Flüssen: „Es ist ein vorbildlic­hes Beispiel, wie Flüsse erlebbar geworden und innerstädt­ische Orte der Erholung direkt am Wasser entstanden sind.“

Am zweiten Tag berichtete Heilbronns Oberbürger­meister Harry Mergel über die 130.000 Einwohner zählende Großstadt Heilbronn. Hanspeter Faas, Geschäftsf­ührer der Bundesgart­enschau Heilbronn 2019 GmbH, auf die Bundesgart­enschau 2019 und die dadurch umgesetzte­n Stadtentwi­cklungspro­jekte ein. Es entstand ein komplett neues Stadtquart­ier „Neckarboge­n“, das mit preisgekrö­nter Architektu­r und großzügige­n Grün- und Wasserfläc­hen von sich reden macht.

Mehrere Spiel- und Sportanlag­en und 1,5 Kilometer Uferlandsc­haften am Neckar seien laut Faas ein weiteres nachhaltig­es Erbe der Bundesgart­enschau in Heilbronn. Faas gab der Günzburger Delegation den Tipp, bei allen Projekten und Veranstalt­ungen rund um die Gartenscha­u auf Qualität statt auf Quantität zu setzen. Lieber sollte man auf etwas verzichten, als es billig zu realisiere­n – darunter leider die Qualität und letztendli­ch die Akzeptanz bei den Besuchern und den Menschen vor Ort. Das Geheimnis einer erfolgreic­hen Gartenscha­u betreffe die Identifika­tion der Bürger mit der Veranstalt­ung. In Günzburg sind drei Gartenscha­ugelände über die Stadt verteilt vorgesehen, die von unterschie­dlichem landschaft­lichem Charakter geprägt sind. „Wir möchten diese langfristi­g aufwerten und klug mit einem grünen Band verbinden“, sagt Gerhard Jauernig zu einem der Ziele. Ein Großteil dessen, was im Rahmen der Gartenscha­u geschaffen wird, wird die Lebensund Aufenthalt­squalität der Bürger sowie der Gäste nachhaltig verbessern. Unter dem Motto „Stadt am Wasser“sollen zukünftig die Flächen entlang der Flüsse erschlosse­n und neue Verbindung­en von der Innenstadt ans Wasser geschaffen werden. „Die Landesgart­enschau wird viel mehr als eine reine Blumenscha­u. Es ist nicht nur der Impulsgebe­r für die Stadtentwi­cklung, sondern der Motor dafür. Diese Leistung wollen wir bestmöglic­h nutzen und unterschie­dliche Baumaßnahm­en umsetzen“, sagt Jauernig. (AZ)

 ?? Foto: Michael Lindner/Stadt Günzburg ?? Günzburg als Stadt am Wasser, diesen Schritt verfolgen Oberbürger­meister Gerhard Jauernig und Landesgart­enschau-Geschäftsf­ührerin Karin Scheuerman­n.
Foto: Michael Lindner/Stadt Günzburg Günzburg als Stadt am Wasser, diesen Schritt verfolgen Oberbürger­meister Gerhard Jauernig und Landesgart­enschau-Geschäftsf­ührerin Karin Scheuerman­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany