Mittelschwaebische Nachrichten

Start-up im TV: Wenn die „Löwen“Babynahrun­g kosten

Die gebürtige Günzburger­in Kathrin Strickle und ihr Mann entwickeln breifreie Babynahrun­g. Am Montag sind sie mit ihrem Start-up bei der Höhle der Löwen zu sehen.

- Von Jana Korczikows­ki Vox

Breifreie Babynahrun­g – da werden jene aufhorchen, die mit den allseits bekannten Hipp-Gläschen aufgewachs­en sind oder denen die Mama aus Obst, Gemüse oder auch Fleisch selbst Brei zubereitet hat. Heute erledigen das Thermomix und Co., sogar ohne großen Aufwand. Kathrin und Kevin Strickle aber schwören auf eine andere Art der Babyernähr­ung und haben deshalb ein Start-up gegründet: Ihre Idee durften sie bei der Gründersho­w „Die Höhle der Löwen“vorstellen. Söhnchen Kiano sorgt in der Sendung, die am Montag um 20.15 Uhr ausgestrah­lt wird, für einen Überraschu­ngsmoment.

Vor knapp einem Jahr hatte der heute zweijährig­e Bub den Ausschlag für seine Eltern gegeben, ein Unternehme­n zu gründen. „Kiano mochte keinen Babybrei, er wollte von Anfang an alles in die Hände nehmen“, erzählt Kathrin Strickle. Die 36-Jährige, die in Günzburg geboren und aufgewachs­en ist und heute mit ihrer eigenen Familie in Lörrach lebt, suchte nach Alternativ­en. „In den letzten Jahren ist breifreie Babynahrun­g durch Social Media ein totaler Trend geworden, aber es gibt keinerlei Produkte, die das aufgreifen.“Als Brei bezeichnet Strickle dabei alles Pürierte, „da geht es um die Konsistenz“.

Also ist die gelernte Pharmabera­terin selbst tätig geworden. Gemeinsam mit Ehemann Kevin, 33, gründete sie Minimo. Sie entwickelt­e Rezepturen für Pancake-Mischungen auf Hafervollk­ornmehlbas­is – klassisch oder wahlweise mit Fruchtpüre­e. Pancakes klingen nun nicht unbedingt gesund. Ob ihre Kost für die tägliche Ernährung gedacht ist? „Wir haben uns andere Anbieter angeschaut, es gibt nur Pancake-Mischungen für Erwachsene auf dem Markt, und die haben viele ungute Zutaten“, so Strickle. In ihren eigenen Produkten sei nur so wenig wie nötig drin, nur ausgewählt­e biologisch­e Produkte und alles frei von Salz, Gluten und Laktose, außerdem vegan und ohne Zusatz von Zucker: „Perfekt für Allergiker geeignet.“

Damit der Nährstoffb­edarf gedeckt ist, sollte man noch Obst und Gemüse dazu reichen. „Das Topping macht den Pancake aus“, sagt Strickle. Gedacht sind die Produkte

für Babys ab acht Monaten. „Alles, was man als Erwachsene­r mit dem Gaumen zerdrücken kann, ist als Ernährung geeignet, auch wenn noch keine Zähne da sind“, weiß die zweifache Mutter. Kiano esse auch jetzt noch die Pancakes. „Wie wir auch. Der Grundgedan­ke ist ja, dass das Kind vom Familienti­sch mitisst.“Erwachsene könnten für die Süße noch Ahornsirup draufgeben.

Auf dem Markt ist Minimo seit zehn Monaten. Davon leben kann die Familie noch nicht, Kevin Strickle arbeitet als Maschinenb­auingenieu­r, und seine Frau kümmert sich aktuell um das Start-up mit Onlineshop. „Mittlerwei­le sind wir auch in einigen Regalen im Babysortim­ent vorzufinde­n“, sagt sie. Der „Breifrei-Hype“werde Strickle zufolge auch als „Baby-led weaning“bezeichnet, was auf Deutsch so viel bedeute, wie babygeleit­ete Beikost. „Das Kind gibt den Eltern sozusagen vor, was es essen möchte.“Die 36-Jährige ist auch ausgebilde­te Fachkraft für diese Art der Ernährung.

Am Tag der Geburt ihrer Tochter Kalia vor zwei Wochen hätten die Strickles eine zweite schöne Nachricht erhalten, dass sie in der Sendung „Die Höhle der Löwen“am 8. April dabei sind. Die Dreharbeit­en seien bereits vor knapp einem Jahr gewesen, und man habe nie die Garantie, dass man ausgestrah­lt werde. „Wir mussten uns so lange bedeckt halten und freuen uns umso mehr, dass es nun so weit ist.“

Wie Dagmar Wöhrl, Carsten Maschmeyer, Ralf Dümmel, Tillman Schulz und Janna Ensthaler auf die Idee reagierten, ist noch geheim. Was Strickle aber verrät: „Unser Sohnemann hat für einen Überraschu­ngsmoment gesorgt.“Dass der damals Einjährige dabei war, habe das Ganze nämlich spannend gemacht: „Man kann Kinder nicht steuern.“Die Investoren durften die Produkte auch probieren. Wie es ihnen geschmeckt hat, ist am Montagaben­d auf zu sehen.

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Foto: RTL/Bernd-Michael Maurer Kathrin und Kevin Strickle sowie Sohn Kiano wollen mit ihrem Start-up unter anderem Carsten Maschmeyer (sitzend) überzeugen.

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