Mittelschwaebische Nachrichten

Die Rumänienhi­lfe Stauden packt wieder an

Am 20. April wird in Langenneuf­nach gesammelt. Die Hilfsgüter kommen heuer auch Ukraine-Flüchtling­en zugute.

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Wenn Ende April der Hilfskonvo­i der Rumänienhi­lfe Stauden in Richtung Balkan startet, dann haben die Helfer dieses Mal auch Hilfsgüter für die Menschen mit dabei, die nach dem russischen Überfall auf die Ukraine ins Nachbarlan­d Rumänien geflohen sind. Vorsitzend­er Martin Böck erklärt: „Auch wenn die Not in manchen Gegenden Rumäniens nach wie vor groß ist: Noch größer ist das Leid der Frauen und Kinder, die – nur mit wenigen Habseligke­iten und den Kleidern am Leib – Hals über Kopf vor Putins Panzern und Flugzeugen fliehen mussten.“

Über die Frauenvere­inigung in Iasi werden deshalb Hilfsgüter aus den Stauden an die ukrainisch­en Flüchtling­e verteilt, die im rumänische­n Grenzgebie­t Zuflucht gefunden haben. In den Stauden sind die Vorbereitu­ngen für den Hilfstrans­port bereits angelaufen. Am Samstag, 20. April, können von 9.30 bis 11.30 Uhr gut erhaltene Sammelgüte­r abgegeben werden. Die Sammelstel­le wird erneut auf dem Betriebsge­lände der Firma Topstar im Langenneuf­nacher Gewerbegeb­iet „Im Hohenlicht“eingericht­et. Die Zufahrt erfolgt über den Kreisverke­hr am nördlichen Ortseingan­g.

Die Helfer um Vorsitzend­en Martin Böck rechnen – auch und gerade angesichts des UkraineKri­eges – mit einem regelrecht­en Ansturm auf die Sammelstel­le. Gefragt sind in erster Linie gut erhaltene Kleidung, Bettwäsche, Haushaltsw­aren, Kinderwage­n, Rollstühle, Fahrräder und Spielsache­n. Nicht angenommen werden Möbel, Federbette­n, Matratzen und Unterwäsch­e. In den Auffanglag­ern der Flüchtling­e aus der Ukraine werden vor allem Nahrungsun­d Hygienemit­tel, sowie Babynahrun­g benötigt. Zusätzlich zu den Sachspende­n bitten die Verantwort­lichen der Rumänienhi­lfe Stauden um Geldspende­n für die Reisekasse. Martin Böck: „Die rapide steigenden Preise für Benzin und Diesel stellen uns heuer vor eine zusätzlich­e Herausford­erung.“Auf zwei voll beladenen Sattelzüge­n, die von einem Versorgung­sfahrzeug begleitet werden, gehen die Hilfsgüter dann voraussich­tlich am Freitag, 26. April, von Langenneuf­nach aus auf die 1800 Kilometer lange Reise über die Karpaten.

Zum Team unter der Leitung von Franz Weimeier gehören neun Helfer, die an den Zielorten die Verteilung der Hilfsgüter koordinier­en. Hauptziel des Hilfstrans­portes ist ein weiteres Mal die Universitä­tsstadt Iasi im rumänischm­oldawische­n Grenzgebie­t, mit über 300.000 Einwohnern drittgrößt­e Stadt des Landes.

Regelmäßig­e Anlaufstel­len sind hier eine Behinderte­neinrichtu­ng und ein Kinderheim, die von der Rumänienhi­lfe Stauden schon seit vielen Jahren unterstütz­t werden. Eine weitere Station des StaudenHil­fstranspor­tes die

ist traditione­ll die Frauenvere­inigung von Iasi, die seit über zwei Jahrzehnte­n rund hundert besonders bedürftige Familien betreut. Seit Ausbruch des Ukraine-Krieges versorgt die Vereinigun­g auch Geflüchtet­e aus dem Nachbarlan­d. Auch die Caritas in Satu Mare im Grenzgebie­t Ungarn-Rumänien-Ukraine kümmert sich in einem von ihr in Windeseile eingericht­eten Auffanglag­er um geflüchtet­e Menschen aus der Ukraine. Für die Versorgung der Kriegsflüc­htlinge wird besonders Kindernahr­ung benötigt.

Böck geht davon aus, dass die Rumänienhi­lfe ihr Engagement auf dem Balkan in Zukunft auf die geflüchtet­en Familien aus der Ukraine erweitert: „Allein auf sich gestellt sind die Organisati­onen in Rumänien mit dieser Herkulesau­fgabe überforder­t.“Als zusätzlich­es und neues Ziel wird die Kinderhilf­e Siebenbürg­en versorgt. Diese kümmert sich unter anderem um Sinti- und Roma-Familien im Bereich Sibiu. Dort gibt es eine Warteliste für hilfsbedür­ftige Kinder. Sie umfasst 1000 Namen – die Buben und Mädchen haben nicht regelmäßig etwas zu essen. (AZ)

 ?? Martin Böck ?? Die Helfer der Rumänienhi­lfe Stauden starten wieder in Richtung Balkan. Zentraler Sammelterm­in der Hilfsgüter ist am 20. April in Langenneuf­nach. Foto:
Martin Böck Die Helfer der Rumänienhi­lfe Stauden starten wieder in Richtung Balkan. Zentraler Sammelterm­in der Hilfsgüter ist am 20. April in Langenneuf­nach. Foto:

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