Mittelschwaebische Nachrichten
23.000 Euro Spenden für soziale Projekte
Der Adventsbasar des Ursberger Ringeisen-Gymnasiums ist erneut ein großer Erfolg. Auch unser Leserhilfswerk Kartei der Not erhält eine stattliche Summe.
Ob ganz nah in der Region oder weltweit – mit den Spenden aus dem Adventsbasar des Ursberger Ringeisen-Gymnasiums werden traditionell Hilfsprojekte unterstützt, die den Menschen vor Ort helfen. 23.000 Euro sind im vergangenen Dezember unter ganz besonderen Umständen zusammengekommen. „Das macht stolz“, sagte Benan Isiaktir über die Stimmung der Schülerinnen und Schüler. „Es fühlt sich gut an, für den guten Zweck zu arbeiten“, erklärte die Elftklässlerin. Acht Initiativen wurden heuer mit jeweils 2875 Euro bedacht. Das Wichtigste: „Das Geld kommt zu hundert Prozent an“, betonte Rektor Andreas Merz.
„Der Adventsbasar ist eine klasse Sache“, lobte der Schulleiter das Großereignis. Doch zunächst einmal hatte das Wetter im vergangenen Dezember den Organisatoren und Besuchern einen Strich durch die Rechnung gemacht: Ausgerechnet am vorgesehenen Termin herrschte ein Schneechaos. Also wurde improvisiert. „Wir haben den Basar um einen Tag verschoben und ihn am Sonntag sensationell durchgezogen“, resümierte Andreas Merz kürzlich bei einer kleinen Feier mit allen Spendenempfängern in der Cafeteria des Gymnasiums. „Alle haben mitgemacht.“Dass unter diesen Rahmenbedingungen 23.000 Euro und damit nur tausend Euro weniger als 2022 erlöst worden seien, nannte er „eine sensationelle Sache.“
Die Arbeit für den guten Zweck geht in Spendenform auch in diesem Jahr wieder in alle Welt. Hier in der Region sind es das Heilpädagogische Reiten der KatharinenSchulen, Ursberg; die Ökumenische Hospizinitiative, Krumbach; sowie die Kartei der Not, das Leserhilfswerk der Augsburger Allgemeinen und ihrer Heimatzeitungen. Hinzu kommen Projekte in Rumänien (Schwester Maria Hauser, Alba Iulia), Tansania (Geistliches Zentrum Ubiri), Indien (Congregation of the Visitation, Alleppey), Kambodscha (Angkor Peak Sneng Junior High School) und Ungarn (Sinti und Roma-Projekt der Prämonstratenserinnen in Zsambek). „Es war ein Anliegen der Schüler, und es wurde im Schulforum besprochen, die Zahl der Empfänger zu begrenzen“, erläuterte Andreas Merz. Im vergangenen Jahr waren es zwölf gewesen. Dies sei durchaus mit einem weinenden Auge entschieden worden, da die Hilfe überall gebraucht werde.
„Kompliment für Ihren Basar“, fasste Peter Bauer, Redaktionsleiter der Mittelschwäbischen Nachrichten seine Bewunderung und Wertschätzung für den Adventsbasar zusammen. Er sprach von „einer tollen Leistung wie jedes Jahr.“So etwas, betonte Schulleiter Andreas Merz, könne nur gemeinsam gelingen – im Zusammenspiel von Schülern, Lehrern, Eltern, der Schulgemeinschaft.
„Alle packen mit an“, erzählte
Benan Isiaktir über ihre Erfahrungen. „Jeder Lehrer ist mit dabei, und jeder kümmert sich um seine Klasse.“Die Schülerinnen und Schüler würden sich selber um ihre Schichten sorgen, erklärt das SMVMitglied. „Man arbeitet untereinander in der Klasse, aber auch mit anderen Jahrgangsstufen.“Das stärke den Zusammenhalt untereinander. Bei Lehrerin Anja Schmid, der Hauptorganisatorin, seien alle Fäden zusammengelaufen. Bewundert werde der Basar von Freunden, erzählte die Schülerin. „Das gibt es nicht überall.“Es sei „voll die gute Sache.“
Was die Spende des RingeisenGymnasiums bewirken kann, darüber gaben Vertreter aller bedachten Vereine und Organisationen Einblick. Nur zwei Beispiele. Da ist etwa eine Rentnerin, die seit ihrer Kindheit massiv behindert ist, und im Rollstuhl sitzt. Als ein ihrer Situation angemessener Umbau ihres neuen Wagens ansteht, springt die Kartei der Not ein, wie Peter Bauer, berichtete. „Solche Fälle haben wir häufig.“
Pater Christian Hamberger stellte ein Projekt eines Schwesternkonvents seines Ordens, der Prämonstratenser, mit Sinti und Roma vor. „Sie haben sich der sozialen Arbeit verschrieben“, erzählte er über die etwa zwölf Nonnen in Zsambek/Ungarn, die zum ersten Mal mit Geld aus Ursberg unterstützt werden. Aufgrund ihrer Traditionen würden die Sinti und Roma oftmals durchs soziale Raster fallen. „Wie immer leiden die Kinder“, sagte Pater Christian. Die Nonnen unterhielten eine Tagesstätte und eine Werkstatt für Behinderte, den rund 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen seien behindert. „Das Geld kommt zur richtigen Zeit“, so der Schulseelsorger.
Wegen des Schneechaos muss improvisiert werden.