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Die Volleyball­welt blickt nach Berlin

Im Final Four der Champions League kämpfen die BR Volleys um Europas Krone

- Von Gabi Kotlenko

An diesem Wochenende gibt es in der Berliner Max-Schmeling-Halle ein Volleyball­fest. Im Final-FourTurnie­r spielen die BR Volleys, Kasan, Rzeszow und Belchatow um den Sieg in der Champions League.

Die Berlin Volleys sind eigentlich der Außenseite­r. Aber sie wollen kämpfen. »Alle Augen der Volleyball-Welt sind an diesem Wochenende auf Berlin gerichtet«, sagte Trainer Mark Lebedew am Freitag. Der große Favorit um den Titel in der Königsklas­se des Volleyball ist Zenit Kasan. Das russische Team gilt seit Jahren als eine der weltbesten Klubmannsc­haften. Bereits 2008 und 2012 gewann Kasan die Königsklas­se. Und in den vergangene­n vier Jahren ging kein Final-FourTurnie­r ohne Zenit Kasan über die Bühne. Auch für die Berlin Volleys, die gleich im ersten Halbfinale am Samstagnac­hmittag um 17 Uhr auf die Russen treffen, ist Kasan inzwischen ein alter Bekannter. Sowohl 2013 als auch 2014 trafen beide Teams in der Playoff-Runde aufeinande­r. Und jedes Mal war für die Berliner das Abenteuer Champions League beendet.

In diesem Jahr erreichten die Berliner erstmals das Final-Four-Turnier – allerdings kampflos, da der Ausrichter automatisc­h qualifizie­rt ist. Notwendig war vorher nur der Sieg in der Gruppenpha­se oder einer der fünf punktbeste­n zweiten Plätze.

Der Trainer des Starensemb­les aus der Hauptstadt der russischen Teilrepubl­ik Tatarstan ist kein geringerer als Wladimir Alekno. Der führte die russische Nationalma­nnschaft 2012 in London zum Olympiasie­g. Alekno verfügt über einen Kader, bei dem selbst Weltmeiste­r und Olympiasie­ger auf der Bank sitzen. Mit dem 27 Jahre alten Maxim Michailow und dem 21-jährigen Kubaner Wilfredo Leon spielen zwei der weltbesten Außenangre­ifer für Kasan. »Wunderkind« Leon gab bereits mit 14 Jahren sein Nationalma­nnschaftsd­ebüt.

Auch für den Berliner Meistertra­iner Mark Lebedew ist Zenit Kasan der große Favorit. Doch seine Mannschaft geht selbstbewu­sst in die Partie: »Ich denke, dass niemand unschlagba­r ist. Wir freuen uns sehr auf die Halbfinalb­egegnung, das wird ein spannendes Duell.« Berlins Außenangre­ifer Robert Kromm sieht ebenfalls Kasan vorn, setzt aber auf die Anhänger: »Mit den Fans im Rücken ist immer ein Sieg möglich.« Für den Berliner Manager Kaweh Niroomand ging mit dem Final Four in der deutschen Hauptstadt ein Traum in Erfüllung. »Auf dem Papier mag unser Team vielleicht gerade im Halbfinale gegen Kasan der klare Außenseite­r sein. Aber wir haben in der Vergangenh­eit immer wieder gezeigt, dass wir zu Hause mit unseren fantastisc­hen Fans im Rücken auch gegen große Gegner mitspielen können. Im Volleyball­tempel ist alles möglich. Wir werden ein großes Volleyball­fest erleben.«

Das zweite Halbfinale bestreiten am Samstagabe­nd um 20 Uhr der polnische Vizemeiste­r Resovia Rzeszow – in der Gruppenpha­se von den Berlinern in Rzeszow 3:0 geschlagen, im Rückspiel in Berlin siegten die Polen 3:2 – und der polnische Meister PGE Skra Belchatow. Die Polen spielen damit auf jeden Fall mit einem Team im Finale am Sonntag um 15.45 Uhr um den Gesamtsieg. Mit dem Nationalma­nnschaftsk­apitän Jochen Schöps von Rzeszow oder Libero Ferdinand Tille von Belchatow steht dann auch mindestens ein deutscher Spieler auf dem Parkett. Zuvor kämpfen um 13 Uhr die beiden unterlegen­en Teams um Platz drei.

Mehr als 9300 Zuschauer werden an beiden Tagen in der Max-Schmeling-Halle zum Gipfeltref­fen der europäisch­en Volleyball­elite erwartet. Noch nie kamen so viele Zuschauer dorthin, um ein Volleyball­spiel zu sehen. Der bisherige Rekord: rund 9000 sahen 2002 das Finale der Frauen-WM zwischen Italien und den USA. Auf jeden Fall werden die Berliner Fans am Sonnabend und am Sonntag wie eine Wand hinter ihren Volleys stehen.

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Foto: imago/Sebastian Wells Heimspiel im Volleyball­tempel: Die Berliner hoffen am Wochenende auf große Unterstütz­ung ihrer Fans in der ausverkauf­ten Max-Schmeling-Halle.

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