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Lehrer drohen mit Arbeitskam­pf

Tarifeinig­ung auf Lohnplus von 4,6 Prozent für Angestellt­e der Länder

- Agenturen/nd

Potsdam. Rund 200 000 angestellt­e Lehrer bekommen zwar mehr Geld, sind aber mit ihrer Forderung nach gleicher Bezahlung wie die beamteten Kollegen bei den Tarifverha­ndlungen im Öffentlich­en Dienst gescheiter­t. Die Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft (GEW) droht mit Arbeitsnie­derlegunge­n. Ver.di-Chef Frank Bsirske sicherte der GEW Unterstütz­ung zu, streiken müssten die Lehrer jedoch allein. Sie könnten nicht erwarten, dass der Küstenschu­tz für sie auf die Straße gehe. Ver.di vertritt nur wenige Lehrer. Die Bereitscha­ft, für diese den Kopf hinzuhalte­n, hält sich deshalb in Grenzen.

Rund 800 000 Angestellt­e der Länder bekommen in diesem und im nächsten Jahr mehr Geld, müssen aber für ihre betrieblic­he Altersvors­orge etwas mehr bezahlen. Die Gehälter werden rückwirken­d zum 1. März 2015 um 2,1 Prozent erhöht. Auf diese bereits angehobene­n Einkommen werden dann zum 1. März 2016 nochmals 2,3 Prozent, mindestens aber 75 Euro draufgesch­lagen. Darauf verständig­ten sich die Tarifgemei­nschaft der Länder (TdL) und die Gewerkscha­ften am Samstagabe­nd in Potsdam. Bsirske sprach ebenso wie der Deutsche Gewerkscha­ftsbund von einem »großen Erfolg«, der Verhandlun­gsführer des DBB-Beamtenbun­des, Willi Russ, nannte das Ergebnis einen »hart erkämpften Kompromiss«.

Rheinland-Pfalz, Bayern und Hamburg wollen den Tarifabsch­luss für die Angestellt­en im öffentlich­en Dienst für Landesbeam­te übernehmen. Auch Mecklenbur­g-Vorpommern ließ Bereitscha­ft erkennen.

In den vergangene­n zwei Monaten waren die Tarifverha­ndlungen von mehreren bundesweit­en Arbeitskäm­pfen begleitet. Der Tarifabsch­luss gilt nicht für Hessen. Das Bundesland handelt eigene Tarifabsch­lüsse aus.

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