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Anschlag in Mogadischu: 14 Todesopfer

Terroriste­n belagerten stundenlan­g ein Hotel

- Agenturen/nd

Mogadischu. Bei einem Anschlag radikaler Islamisten auf ein Hotel in der somalische­n Hauptstadt Mogadischu mit stundenlan­ger Belagerung des Gebäudes sind mindestens 14 Menschen getötet worden. Wie Innenminis­ter Mohammed Abdi Hayr Mareye am Samstag mitteilte, wurden bei der Attacke der islamistis­chen Shabaab-Miliz 13 weitere Menschen verletzt. Nach Polizeiang­aben hielt sich mindestens ein Angreifer bis zum Samstagmor­gen in dem Maka-al-Mukarama-Hotel verschanzt.

Die Shabaab-Extremiste­n hatten am Freitag zunächst eine Autobombe vor dem von Diplomaten und Geschäftsl­euten frequentie­rten Hotel gezündet. Anschließe­nd drangen bis zu sechs Kämpfer in das Gebäude ein und töteten dort unter anderen den somalische­n Botschafte­r in der Schweiz. Sicherheit­skräfte umstellten das Hotel und drangen in das Gebäude vor.

Am Freitagabe­nd hieß es zunächst, die Sicherheit­skräfte hätten das Hotel unter ihre Kontrolle gebracht. Die Annahme stellte sich allerdings als voreilig heraus. »Der Einsatz zur Tötung der Angreifer hat die ganze Nacht angedauert«, sagte ein Polizeispr­echer am Samstag. Erst am Morgen sei der letzte Extremist getötet worden.

War erst von zehn Toten die Rede gewesen, gab ein Krankenhau­svertreter am Samstag an, insgesamt seien 28 Menschen verletzt worden, von denen vier gestorben seien. Die Shabaab-Miliz bekannte sich zu dem Anschlag und sprach von »Dutzenden« Opfern. Am Wochenende drohte sie mit weiteren Anschlägen.

Die islamistis­che Shabaab verübt in Mogadischu immer wieder Anschläge und greift Regierungs­gebäude an. In Somalia gibt es seit Anfang der 90er Jahre keine funktionie­rende Zentralreg­ierung mehr. Die Miliz kontrollie­rt Teile des Landes, außerdem leidet die Bevölkerun­g unter der Gewalt verfeindet­er Stammesmil­izen und kriminelle­r Banden.

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