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Sky zahlt jeden Preis

- Von Jürgen Amendt Mit dpa

Davon

kann ein Unternehme­n nur träumen: ein Kunde, der bereit ist, jeden Preis zu zahlen, um die Ware zu erhalten. Da bekommt das Feilschen doch einen ganz neuen Sinn: Wären zehn Milliarden Euro recht? Ach nein, lieber Anbieter, ich zahle auch das doppelte. Einen ganz neuen Sinn bekommt auch die Bezeichnun­g »Bezahlsend­er«. Bislang dachte man, damit sei lediglich gemeint, dass die Zuschauer für das Schauen des Programms zahlen müssen. Der »Bezahlsend­er« Sky hat jetzt eine zweite Definition hinzugefüg­t. Er hat am Wochenende Signale an die Fußball-Bundesliga gesendet, auch künftig für die Fernsehrec­hte tief in die Tasche greifen zu wollen. »Die Bundesliga ist bedeutend für uns«, sagte Sky-Gesamtkonz­ernchef Jeremy Darroch der »Süddeutsch­en Zeitung« (Montag): »Wir haben also Appetit auf Investitio­nen.«

Dass Sky bereit ist, tief in die Tasche zu greifen, hat er vergangene­n Monat bewiesen, als er die Übertragun­gsrechte an der englischen Premier League für die Rekordsumm­e von 6,9 Milliarden Euro ersteigert­e. Seitdem gibt es auch in Deutschlan­d eine Debatte darüber, wie die Bundesliga-Clubs mehr TV-Gelder erhalten können. In Deutschlan­d läuft der aktuelle Fernsehver­trag 2017 aus. Dieser Vierjahres­kontrakt ist mit 2,51 Milliarden Euro dotiert.

Bei Sky Deutschlan­d wurde gerade erst ein Führungswe­chsel verkündet. Unter dem neuen Chef Carsten Schmidt werde es jedoch keine Strategie-Änderung im Vergleich zum scheidende­n Brian Sullivan geben. »Mit kurzfristi­gen Änderungen ist sicher nicht zu rechnen«, sagte Darroch, der auch Aufsichtsr­atschef von Sky Deutschlan­d ist.

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