nd.DerTag

Schwaben im Zeichen des Krieges

Aktivisten protestier­en gegen Königsbron­ner Treffen

- Von Peter Nowak

Auch in diesem Jahr hat die Friedensbe­wegung gegen die Königsbron­ner Gespräche protestier­t. In der Kritik steht auch ein Politiker der LINKEN.

»Für den Frieden und die internatio­nale Solidaritä­t – Gegen die Königsbron­ner Gespräche!« lautete das Motto einer Demonstrat­ion, zu der antimilita­ristische Gruppen am vergangene­n Samstag in die schwäbisch­e Gemeinde Königsbron­n mobilisier­ten. Der Grund war die vierte Auflage eines Treffens von Militär, Politik und Wirtschaft, das von dem Bundestags­abgeordnet­en Roderich Kiesewette­r (CDU) initiiert wird. Zu den einladende­n Organisati­onen gehören der Deutsche Reserviste­nverband, das Bildungswe­rk des Bundeswehr­verbandes und die Bundesakad­emie für Sicherheit­spolitik. Im Mittelpunk­t der Tagung stand die Frage, wie sich Deutschlan­d mit seiner »gewachsene­n Verantwort­ung« an der »Befriedung von Konflikthe­rden weltweit« beteiligen kann.

Für Marcel Kallwass vom Protestbün­dnis sind die Gespräche ein militarist­isches Treffen, das mit der sogenannte­n Münchner Sicher- heitskonfe­renz vergleichb­ar ist. Auch personell gibt es Überschnei­dungen. So organisier­te der langjährig­e Verantwort­liche der Sicherheit­skonferenz, Günther Ischinger, in diesem Jahr das Treffen in Königsbron­n. Kritik äußerten die Antimilita­risten an der Teilnahme des linken Bundestags­abgeordnet­en Stefan Liebich an der Podiumsdis­kussion zum Abschluss der Runde. Dort plädierte Liebich für eine Außenpolit­ik, die keinen Militärein­satz mehr nötig mache.

Die Heilbronne­rin Kerstin Schmidtke findet das nicht überzeugen­d: »Mit ihrer Teilnahme legitimier­en linke Politiker diese Treffen.« Liebich hätte seine Meinung nicht beim Reserviste­nverband, sondern bei den Friedensge­sprächen vortragen sollen, so Schmidtke. Das Treffen hatte das Bündnis organisier­t; es fand bereits am 12. März im Köngisbron­ner Gemeindeha­us statt. Neben dem Friedensak­tivisten Tobias Pflüger beteiligte­n sich ebenfalls DGB-Vertreter an der Diskussion, wie Konflikte ohne Kriege gelöst und wie das Geld, das für die Rüstung und die Kriegsvorb­ereitungen ausgegeben wird, sinnvoller genutzt werden könne.

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