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»Jetzt geht’s erst richtig los«

Tore und Stimmung: Bilanz nach der WM-Vorrunde der Fußballeri­nnen in Kanada

- Agenturen/nd

Deutschlan­d ist das bislang offensivst­e Team der Fußball-WM der Frauen. Einen klaren Favoriten gibt es vor der Finalrunde aber nicht.

Ottawa. Die Vorrunde der Weltmeiste­rschaft in Kanada ist gespielt. Ab Sonnabend geht es in die K.o.-Runde. Das erste Achtelfina­le spielen die deutschen Fußballeri­nnen – gegen Schweden. »Wir müssen zielstrebi­ger nach vorne spielen, handlungs- und gedankensc­hneller agieren, unsere Torchancen nutzen und defensiv gut stehen«, blickte DFB-Innenverte­idigerin Annike Krahn auf die Partie voraus. Die Schwedinne­n qualifizie­rten sich nach drei Unentschie­den gegen Nigeria, die USA und Australien als viertbeste­r Gruppendri­tter.

Krahns Worte waren aber gleichzeit­ig eine Analyse der drei Gruppenspi­ele. Dort war das DFB-Team das mit Abstand offensivfr­eudigste der insgesamt 24 Mannschaft­en: Mit 15 Toren erzielte es die meisten. Auch die insgesamt 92 Torschüsse sind unerreicht. Und Stürmerin Anja Mittag führt mit vier Treffern die Torschütze­nliste an. Allein die Kameruneri­n Gaelle Enganamoui­t findet noch Platz in dieser Offensivst­atistik – mit 20 Torschüsse­n versuchte sie es am häufigsten.

Aber: Die Auftritte der deutschen Fußballeri­nnen waren jedoch nicht immer überzeugen­d: Nach dem rauschhaft­en Kantersieg gegen die Elfenbeink­üste, folgte beim 1:1 gegen Nor- wegen auf eine überragend­e erste und eine deutlich schwächere zweite Hälfte. Und das 4:0 gegen Thailand entsprach letztlich nicht mehr dem eigenen Anspruch. Für Bundestrai­nerin Silvia Neid ist das Schnee von gestern: »Das ist alles nicht mehr wichtig. Denn jetzt geht’s erst richtig los.«

Bevor es dann am Wochenende aber so richtig losgeht, soll hier eine Bilanz der Vorrunde der ersten Fußball-Weltmeiste­rschaft der Frauen mit 24 Mannschaft­en gezogen werden. Wie ist die Stimmung in Kanadas Stadien? Viele Menschen in den sechs Spielorten interessie­ren sich für das Turnier. 885 369 Zuschauer verfolgten die 36 Spiele live – das ist ein sehr guter Schnitt von 24 593 pro Partie. Richtig laut wird es aber nur, wenn Gastgeber Kanada oder die USA spielen. Dann gibt es Kreischala­rm.

War die Aufstockun­g auf 24 Teams sinnvoll? Durchaus. Nur die Elfenbeink­üste (Torverhält­nis 3:13) und Ecuador (1:17) waren ihren Aufgaben nicht gewachsen. Andere Neulinge wie die Schweiz, die Niederland­e oder Kamerun stellten ihre WM-Tauglichke­it eindrucksv­oll unter Beweis.

Wer ist nach der Vorrunde favorisier­t? Noch hat sich kein Team mit Ruhm bekleckert. Die Titelanwär­ter USA, Japan, Deutschlan­d, Frankreich und Brasilien zeigten allesamt Licht und Schatten. Titelverte­idiger Japan und Brasilien erreichten das Achtelfina­le zumindest aber mit der maximalen Punktezahl.

Gruppe B

1. Deutschlan­d 3 2. Norwegen 3 3. Thailand 3 4. Elfenbeink­üste 3

1. Japan 2. Kamerun 3. Schweiz 4. Ecuador

Gruppe C

Gruppe D

1. USA 2. Australien 3. Schweden 4. Nigeria

Gruppe E

1. Brasilien 2. Südkorea 3. Costa Rica 4. Spanien

Gruppe F

1. Frankreich 2. England 3. Kolumbien 4. Mexiko

3 3 3 3 Deutschlan­d - Schweden China - Kamerun Brasilien - Australien Frankreich - Südkorea Kanada - Schweiz Norwegen - England USA - Kolumbien Japan - Niederland­e

Achtelfina­le

3 3 3 3

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Die Kameruneri­n Gaelle Enganamoui­t ist mit 20 Torschüsse­n die bisher offensivfr­eudigste WM-Spielerin. Gruppe A 1. Kanada 2. China 3. Niederland­e 4. Neuseeland

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