Vom Leben in der Lagunenstadt
Blick über die Dächer am Campo della Bragora hinüber zur Insel San Giorgio Maggiore. Links ist die Fassade der Kirche San Giovanni zu entdecken, die aus dem 7. Jahrhundert stammt. Hier wurde Vivaldi getauft. Davor – das ist auf den nächsten Seiten zu sehen – finden sich alteingesessene wie auch neue Venezianer gern zusammen, um zu tafeln oder zu tanzen.
»Die letzten Venezianer. Leben in der Lagunenstadt« ist ein ganz besonderer Bild-Text-Band, den der vielfach preisge- krönte Fotograf Karl Johaentges zusammen mit der gebürtigen Venezianerin Luana Castelli geschaffen hat. Sie leitet naturkundlich-kulturelle Führungen und Reisen in Venetien und kann in ihren Texten mit vielen Details aufwarten, von denen Touristen üblicherweise keine Kenntnis bekommen. So begleiten uns die beiden zu Gondelwerften, Fischerhütten, Kunstwerkstätten oder auch in die Gemüsegärten der Stadt. Und wir lernen ihre Bewohner kennen, die verschiedensten Berufen nachgehen – Mosaikleger, Rudermeister. Auch Palastbesetzer gibt es. Man liest und sieht, wie lebendig es abseits von Markusplatz und Rialtobrücke zugeht, und weiß doch: Während die Besucherzahlen in Venedig steigen, sinkt die Einwohnerzahl dramatisch. Karl Johaentges/Luana Castelli: Die letzten Venezianer. Leben in der Lagunenstadt. Verlag terra magica. 400 S., geb., 39,99 €.