Tiefer Blick in die Milchstraße
Das schimmernde Band der sommerlichen Milchstraße zieht sich im hohen Bogen über das vormitternächtliche Himmelsgewölbe – festgehalten in der Nähe von Salgotarjan, 100 Kilometer nordöstlich von Budapest. Ein selten gewordener Anblick, bietet sich doch in unseren lichtüberfluteten Städten kaum noch die Gelegenheit, die Milchstraße überhaupt wahrzunehmen. Auf das unvorstellbare Alter von 13,6 Milliarden Jahren wird unserer Heimatgalaxie datiert.
Womöglich wissen schon bald noch viel mehr über sie. Am Montag stellten der Physiker Stephen Hawking und der russische Milliardär Juri Milner ihr Zehn-JahresProjekt vor, mit dem intelligentes Leben im Weltraum gefunden werden soll. Milner finanziert das Projekt mit rund 92 Millionen Euro. Es arbeitet mit Hochleistungsteleskopen und basiert auf den Forschungsplattform Seti@Home der kalifornischen Universität Berkley.
Seti@Home verteilt die Rechenlast von »Breakthrough Initiatives« auf die Computer von mehr als neun Millionen Freiwilligen weltweit. Mit dem so entstehenden »Superrechner« und den Teleskopen können laut Wissenschaftlern an einem Tag so viele Daten erhoben werden wie zuvor innerhalb eines Jahres. Damit könnten die Milchstraße und 100 benachbarte Galaxien viel schneller untersucht werden.