IHRE MEINUNG
Traurige Entwicklung Zu »Nationale Wallungen«, 31.8., S. 10
Wohin es führen kann, wenn in einer parlamentarischen Demokratie der politische Regierungswechsel über ein Vierteljahrhundert ausbleibt, kann man leider im Bundesland Sachsen erleben. Mit den ausländerfeindlichen Pegida-Demonstrationen in Dresden fing es im Herbst 2014 an. Mittlerweile sind Anschläge auf Notunterkünfte für Flüchtlinge und Asylbewerber an der Tagesordnung. Trauriger Höhepunkt waren die fremdenfeindlichen Demonstrationen vor einer Woche im sächsischen Heidenau.
Die seit 1990 ununterbrochen regierende CDU hält die Augen vor den Problemen mit dem Fremdenhass bis heute verschlossen, und Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat schon längst keine politische Kraft mehr, die Gesellschaft in Sachsen zusammenzuhalten.
Albert Alten, Wernigerode
Obrigkeit setzt auf Vergesslichkeit der Menschen Zu »Krankenkassen sparen für Finanzminister«, 26.8., S.1
In dem Beitrag wird auf eine Aussage des Handelsblattes Bezug genommen, wonach »die Krankenkassen im ersten Halbjahr ein Minus von fast 500 Millionen« zu verzeichnen haben.
Wie verträgt sich das mit den Aussagen im »nd« vom 24. 6. 2015, wo es hieß: »Die Reserven der gesetzlichen Krankenversicherung lagen Ende des I. Quartals 2015 bei insgesamt 25,3 Milliarden Euro. Die Krankenkassen verfügen damit Ende März über Finanzreserven von rund 15,5 Milliarden Euro, der Gesundheitsfonds von rund 9,8 Milliarden Euro.«
Nur gut, dass der sarkastische Beitrag von Silvia Ottow ein wenig Licht in das Dunkel bringt. Im Großen und Ganzen vertraut die Ob- rigkeit wohl doch sehr auf die Vergesslichkeit der Bevölkerung.
Doris Angermünde, Berlin
Von wegen Dick, Dack und Dickedack Zu »Zu Hause bei Digedag und Co.«, 29./30.8., S. 30
Dick, Dack und Dickedack? Das kommt mir irgendwie amerikanisch vor. Vielleicht hat der Artikelschreiber in seiner Kindheit doch mehr Mickymaus als »Mosaik« gelesen. Die Knappen von Ritter Runkel jedenfalls hießen Dig und Dag. Außerdem: Der Ritter hieß zwar Runkel, stammte aber nicht vom Runkel-, sondern vom Rübenstein. Seine große Liebe war Adelaide von Möhrenfeld.
Aber das lassen wir mal durchgehen. Denn die Burg des Ritters Runkel von Rübenstein sieht wirklich aus wie Burg Runkelstein. Und wer weiß, vielleicht hat sich der Hannes Hegen da auch absichtlich etwas vertan. Ritter Runkel von Rübenstein klingt doch viel besser als »Ritter Rübe von Runkelstein«. Und überhaupt: Da der Ritter der Fantasie entsprungen ist, kann die Fantasie ihn auch in die Burg Runkelstein versetzen.
Harald Kulhanek, Chorin
Anmerkung der Redaktion:
Es stimmt wohl, dass der ComicHeld unsers Autors eher Micky Maus als Dig, Dag und Digedag gewesen ist. Dennoch: Die Reiseredakteurin, die als gelernter Ossi und einst begeisterte »Mosaik«-Leserin die Namen in der Überschrift zwar intuitiv richtig schrieb, übersah die Fehler im Text, wofür sie sich in aller Ausführlichkeit bei Dig, Dag und Digedag, bei Ritter Runkel und natürlich bei allen aufmerksamen Lesern entschuldigt.