Niedrige Steuern, hoher Profit
Bertelsmann
steckt sich nach einem guten ersten Halbjahr ehrgeizigere Gewinnziele für die kommenden Jahre. Der Medienkonzern profitierte in den ersten sechs Monaten trotz des teuren Umbaus bei Gruner + Jahr (»Stern«, »Geo«, »Capital«) und der Drucktochter Be Printers von den wachsenden Geschäften der RTL Group und der Buchverlagsgruppe Penguin Random House. Auch für das zweite Halbjahr erwartet Konzernchef Thomas Rabe weitere Zuwächse.
2014 hatte Bertelsmann 573 Millionen Euro verdient. Der Umsatz des Konzerns stieg zwischen Januar und Juni 2015 um 2,5 Prozent auf rund 8 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), der Auskunft über den Profit der eigentlichen Geschäfte gibt, stieg um knapp 4 Prozent auf den Rekordwert von 1,1 Milliarden Euro. Unter dem Strich kletterte das Ergebnis auch dank geringerer Steuern um mehr als 50 Prozent von 257 auf 398 Millionen Euro im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014.
Bertelsmann hatte sich im vergangenen Jahr von weniger profitablen Geschäftsfeldern getrennt. Darunter waren einige Buchclubs und Druckereien im Ausland. Ende 2015 läuft auch das Buchclubgeschäft in Deutschland endgültig aus. Konzernchef Thomas Rabe beziffert die Umsatzverluste in diesen Bereichen auf 300 Millionen Euro. Kompensiert wurden diese unter anderem durch Umsatzzuwächse beim Buchgeschäft von Penguin Random House mit Sitz in New York. Laut Rabe waren hier allerdings auch Währungseffekte entscheidend.