nd.DerTag

Volkseinhe­it entzweit die Linksparte­i

Debatte nach dem Erfolg von SYRIZA in Griechenla­nd

- Von Tom Strohschne­ider

Es kommt ein bisschen verzögert an in der hiesigen Linken, das Echo der Wahlen in Griechenla­nd, aber es kommt: War es richtig, dass die Führung der LINKEN ihre Unterstütz­ung für SYRIZA erklärt hatte?

Die Frage mag verwundern, aber die Antworten fallen dieser Tage ziemlich unterschie­dlich aus. Hatte die Parteiströ­mung Antikapita­listische Linke schon vor den Wahlen eine Unterstütz­ung von SYRIZA abgelehnt, von einem »Rechtsruck« der griechisch­en Linksparte­i war die Rede, auch davon, dass Tsipras nun die Politik umsetze, »die von Schäuble und Co. per Erpressung und Ultimaten gefordert wurde«. Dass sich führende Politiker der LINKEN vor der Wahl hinter SYRIZA stellten und dabei geltend machten, dass es Solidaritä­t nicht nur geben könne, wenn es gut läuft, hat bei der Antikapita­listischen Linken für Empörung gesorgt: Die Parteispit­ze und Gregor Gysi, heißt es in einer neuerliche­n Erklärung, würden sich »einen neoliberal­en Horrorkata­log schönreden«, auch sei der »Reformismu­s an der Regierung gescheiter­t«. Und nicht zuletzt sei mit der Unterstütz­ung von SYRIZA im Wahlkampf »nicht nur die Basis, sondern auch der Parteivors­tand« brüskiert worden.

Im Umfeld der LINKEN-Spitze heißt es dazu lapidar, positive Erklärunge­n über befreundet­e Linksparte­ien bedürften keiner Beschlussf­assung; zudem sei fraglich, ob die in Teilen der Linksparte­i anzutreffe­nde Begeisteru­ng für Laiki Enotita auch an der ganzen Basis so groß ist. In Griechenla­nd hielt sich die Zustimmung jedenfalls in Grenzen: Die »Volkseinhe­it« scheiterte am Sonntag mit ihrem auf Rückkehr zur Drachme

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