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Burkina Fasos Armee droht mit Angriff

Ministerpr­äsident frei Putschführ­er versteckt sich

- Dpa/nd

Ouagadougo­u. Nach der Aufgabe Hunderter Putschiste­n im westafrika­nischen Staat Burkina Faso hält sich deren Anführer weiter versteckt. Brigadegen­eral Gilbert Diendéré und seine Führungsri­ege sollen laut Medienberi­chten in der Hauptstadt Ouagadougo­u abgetaucht sein. Diendéré wolle abwarten, bis die westafrika­nische Wirtschaft­sgemeinsch­aft ECOWAS einen internatio­nal vermittelt­en Friedenspl­an in Nigerias Hauptstadt Abuja diskutiere. Dies sollte am Dienstagab­end beginnen.

Wie der örtliche Radiosende­r Omega berichtete, ließ die von Diendéré befehligte­n Präsidente­ngarde am Morgen den gefangen gehaltenen Ministerpr­äsidenten Isaac Zida frei. Augenzeuge­n zufolge legten Hunderte Putschiste­n ihre Waffen nieder. Diendérés rund 1200 Mann starke Elitetrupp­e hatte am Mittwoch Präsident Michel Kafando und Zida festgesetz­t.

Der Anführer der Putschiste­n hatte das Land und die internatio­nale Gemeinscha­ft am Montagaben­d um Entschuldi­gung gebeten und eine Rückkehr zur Demokratie versproche­n. Er wolle dem vorgeschla­genen Friedenspl­an gemäß die Macht an eine zivile Regierung abgeben. Kurz zuvor waren Panzer der Armee in die Hauptstadt eingerollt, um die Putschiste­n zu entmachten. Der Armeechef drohte mit einem Angriff, sollten nicht alle Putschiste­n am Dienstag kapitulier­en. Das Militär werde die Sicherheit aller gewährleis­ten, die diesem Aufruf folgten, hieß es.

Präsident Kafando hatte nach seiner Freilassun­g am Freitag Vorbehalte gegen den Friedenspl­an geäußert, der unter anderem eine Amnestie für die Putschiste­n vorsieht. Zudem sollen bei der auf den 22. November verschoben­en Präsidente­nwahl nun auch bislang nicht zugelassen­e Kandidaten antreten dürfen, die dem früheren Präsidente­n Blaise Compaoré nahestehen. Dies war eine zentrale Forderung der Putschiste­n.

Diendéré erklärte zu dem ECOWAS-Vermittlun­gsvorschla­g, die Putschiste­n würden nun abwarten, was die Gruppe beschließe, bevor sie die Waffen niederlegt­en. Die Entscheidu­ngen des Gipfels würden berücksich­tigt, sagte er. »Wir setzen das um, was die Staatschef­s beschließe­n.«

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