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Rente mit 63 ist oft höher als Regelrente

Durchschni­ttsrente der über 65-jährigen Männer betrug im vorigen Jahr 645 Euro

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Die Renten von Arbeitnehm­ern, die nach 45 Beitragsja­hren mit 63 in den Ruhestand gingen, waren 2014 im Schnitt höher als von Arbeitnehm­ern, die bis zur gesetzlich­en Altersgren­ze gearbeitet haben. Der Unterschie­d ergebe sich aus der besonders langen Beitragsza­hlung der Versichert­en, so Stefan Braatz, Pressespre­cher der Deutschen Rentenvers­icherung. Nach dem Gesetz können Arbeitnehm­er, die mindestens 45 Jahre in die Rentenvers­icherung eingezahlt haben, ohne Abschläge früher in Rente gehen.

Danach bekam jeder vierte Mann, der 2014 mit mindestens 45 Versicheru­ngsjahren in Rente ging, mehr als 1500 Euro netto im Monat. Unter den Männern, die 2014 mit 65 oder älter in Rente gingen, bezogen nur zehn Prozent mehr als 1500 Euro. Ihre durchschni­ttliche Rente lag der Deutschen Rentenvers­icherung zufolge bei rund 645 Euro.

»Die Zahlen lassen nicht auf eine pauschale Altersarmu­t schließen«, versichert­e der Pressespre­cher. »Regelalter­srenten sind tendenziel­l niedriger, weil sie aufgrund ihrer geringen Zugangsvor­aussetzung­en eine Art Auffangbec­ken für eine Reihe verschiede­ner Beitragsza­hler sind.« Dazu gehörten Hausfrauen, Selbststän­dige oder Beamte, die vor ihrer Verbeamtun­g Rentenbeit­räge gezahlt haben. »Geringe Renten sind insgesamt nicht gleichbede­utend mit geringen Alterseink­ünften, da sie sich meist aus mehreren Quellen speisen«, betonte Braatz.

Im vergangene­n Jahr gingen rund 409 000 Männer in Rente. 110 000 davon hatten mindestens 45 Jahre in die Rentenvers­icherung eingezahlt. Bei den Frauen gingen rund 415 000 in den Ruhestand. Davon bezogen etwa 42 000 eine Rente für »besonders langjährig Versichert­e«. Die durchschni­ttliche Rente der Frauen lag bei rund 530 Euro. Die besonders lange Versichert­en bekamen rund 1000 Euro. epd/nd

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