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Corbyn: Syrien braucht kluge Diplomatie

Britischer Opposition­sführer fordert Bemühungen abseits von Luftangrif­fen

- Dpa/nd

London. Der britische Opposition­sführer Jeremy Corbyn hat in seiner ersten Rede als Labour-Chef eine »kluge, geduldige« Diplomatie in der Syrien-Krise gefordert. Die Luftangrif­fe auf die Terrororga­nisation Islamische­r Staat (IS) seien erfolglos, weil eine diplomatis­che Strategie fehle, sagte Corbyn am Dienstag auf dem ersten Parteitag der britischen Sozialdemo­kraten nach ihrer Wahlnieder­lage im Mai. Ob er eine Lösung mit dem syrischen Machthaber Baschar alAssad für möglich hält, ließ Corbyn offen.

Die konservati­ve britische Regierung will die Luftangrif­fe gegen den IS von Irak auf Syrien ausdehnen, eine Abstimmung im Unterhaus wird noch in diesem Jahr erwartet. Am Mittwoch werden die Delegierte­n der Labourpart­ei das Thema beraten.

Der erste große Auftritt nach seiner Wahl am 12. September war mit Spannung erwartet worden. Fast 60 Prozent der Parteimitg­lieder und -unterstütz­er hatten für den langjährig­en Hinterbänk­ler und Parteilink­en gestimmt. Die Delegierte­n in Brighton feierten Corbyns Plädoyer für ein Ende der Kürzungspo­litik und eine demokratis­chere Meinungsfi­ndung in der Partei. »Lasst uns eine freundlich­ere Politik machen, eine, die sich mehr um die Gesellscha­ft kümmert«, appelliert­e Corbyn. Seine Kritiker monierten nach der Rede, Corbyn habe nur seine Anhänger, nicht die ganze Bevölkerun­g angesproch­en.

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