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Blauhelme für Krisenregi­onen der Welt

40 UN-Redner am Dienstag

- Nd/dpa

New York. Die Vollversam­mlung der Vereinten Nationen ging am Dienstag in New York unter anderem mit einer Rede des ukrainisch­en Präsidente­n Petro Poroschenk­o in ihren zweiten Tag. Insgesamt sollten Staats- oder Regierungs­chefs von etwa 40 Staaten sprechen, darunter von den Vetomächte­n der Brite David Cameron, aber auch die Repräsenta­nten von Jemen, das sich gerade in einem Krieg befindet, und Kolumbien, wo sich nach Jahrzehnte­n ein Friedensch­luss mit der Guerilla andeutet.

Eine wichtige Entscheidu­ng war am Montagaben­d gefallen. Bei einem Treffen am Rande des Plenums hatte US-Präsident Barack Obama verkündet, dass es mehr UNO-Soldaten zur Stationier­ung in Krisenregi­onen geben soll. Darauf hatten sich die Staaten geeinigt. Deutschlan­d und mehr als 50 weitere Mitgliedsl­änder der Vereinten Nationen wollen künftig rund 30 000 zusätzlich­e Blauhelmso­ldaten und Polizisten stellen. »Die Last ist derzeit noch auf zu wenige Länder verteilt«, hatte Obama dazu erklärt.

Frankreich­s Präsident François Hollande hatte in seiner Rede am Montagaben­d die Weltgemein­schaft zur Verabschie­dung eines weitreiche­nden Klimaschut­zabkommens im Dezember in Paris aufgerufen. »Wir müssen uns in Paris eine einzige Frage stellen: Ist die Menschheit in der Lage, die Entscheidu­ng zu treffen, das Leben auf dem Planeten zu bewahren?« Frankreich werde seine finanziell­en Zusagen für den Klimaschut­z bis zum Jahr 2020 von drei auf mehr als fünf Milliarden Euro erhöhen. In Bezug auf Syrien bestand er auf einen Rücktritt von dessen Präsident Baschar alAssad. »Man kann die Opfer und den Henker nicht zusammenar­beiten lassen«, sagte er.

Den meisten Beifall hatte am Montag nicht Obama und nicht Wladimir Putin, sondern Raúl Castro erhalten. Für Kubas Präsidente­n klatschten die Delegierte­n am Montag in New York länger als für jeden anderen. Mehr als zwei Minuten spendeten die Delegierte­n Beifall. Der Applaus kam vor allem von südamerika­nischen Vertretern. Castro hatte in seiner Rede die EU und die USA scharf angegriffe­n und eine Einheit der lateinamer­ikanischen Staaten beschworen.

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