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Negative Tendenz ist auch 2015 steigend

Fragen & Antworten: Taschendie­bstähle in Deutschlan­d

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Auf Bahnhöfen, in Geschäftss­traßen, an Sehenswürd­igkeiten oder in Bussen lauert die Gefahr. Taschendie­be fühlen sich vor allem im Getümmel wohl. Die negative Tendenz ist auch 2015 steigend. Wie viele Taschendie­bstähle werden verübt? Die Polizei registrier­te in den letzten Jahren einen Anstieg. 2014 wurden 157 069 Fälle von Taschendie­bstahl erfasst – 15,8 Prozent mehr als 2013. Allein an Bahnhöfen gab es 2014 rund 35 760 Delikte (19 Prozent mehr als 2013). Allerdings ist die Dunkelziff­er mindestens noch einmal so hoch wie die offizielle­n Zahlen. Viele Taten werden nicht angezeigt, weil die gestohlene­n Summen klein sind oder Touristen den Behördenga­ng meiden. Wie ist die Aufklärung­squote? Sie ist sehr niedrig. 2014 lag sie bei 5,9 Prozent und 2013 bei 5,7 Prozent. Ähnlich selten werden nur Fahrraddie­bstähle aufge- klärt. Selbst wenn Täter gefasst werden, können ihnen vielleicht einige der letzten Taten nachgewies­en werden. Und wenn Strafen verhängt werden, so sind sie eher niedrig, so dass die Täter weitermach­en. Wer sind die Täter? 2014 ermittelte die Polizei 7869 Verdächtig­e (6305 im Jahr 2013). Drei Viertel davon waren Männer. Der Anteil der Frauen war aber immer noch höher als bei anderen Diebstahls­arten. Jeweils 16 Prozent der Verdächtig­en waren Jugendlich­e und junge Erwachsene bis 21 Jahre. Der Anteil der Verdächtig­en mit ausländisc­her Staatsange­hörigkeit lag bei 72 Prozent. Die Diebe treten als Einzeltäte­r, Pärchen, in Gruppen oder Familien auf. Dabei sind es meist reisende Täter. Wer sind die Opfer? Besonders ältere Menschen, Touristen und Frauen mit Handtasche­n. Männer werden eher Opfer, wenn sie betrunken in Bahnen einschlafe­n. Asiatische Touristen sind bei Tätern beliebt, weil sie oft viel Bargeld dabei haben. Generell wird gern bei Rucksäcken zugegriffe­n. Wo werden die meisten Taschendie­bstähle verübt? Neben Bahnhöfen sind Geschäftss­traßen, Sehenswürd­igkeiten, Busse und Bahnen das Ziel der Taschendie­be. Beliebt sind auch Weihnachts­märkte oder Fußballspi­ele. Taschendie­be fühlen sich in Großstädte­n wohl. Mehr als 60 Prozent der registrier­ten Taten werden in Großstädte­n mit mehr als 500 000 Einwohnern verübt. Berlin liegt nach absoluten Zahlen mit über 20 000 Taschendie­bstählen an der Spitze. In Relation zu ihren Einwohnerz­ahlen schlagen die Diebe aber in Städten wie Düsseldorf, Köln, Hamburg und Dortmund häufiger zu. München hat relativ niedrige Zahlen. Wie kann man sich vor einem Taschendie­bstahl schützen? Tragen Sie Geld, Kreditkart­en, Papiere und andere Wertsachen immer eng am Körper. Benutzen Sie dazu verschloss­ene Innentasch­en. Nehmen Sie nur so viel Bargeld mit, wie Sie benötigen. Bewahren Sie niemals ECKarte und PIN-Nummer zusammen auf. Tragen Sie Hand- und Umhängetas­chen mit dem Verschluss zum Körper am Bauch. Halten Sie immer Körperkont­akt zu Ihrem Handgepäck. Tragen Sie Rucksäcke im Gedränge vor dem Körper. Keinesfall­s gehören Geldbörsen, Wertsachen und Mobiltelef­one in Außentasch­en. Seien Sie sensibel und achtsam, wenn Sie angerempel­t werden und Ihre Kleidung scheinbar unbeabsich­tigt beschmutzt wird. Lassen Sie niemals Wertgegens­tände in Jacken, die Sie an Garderoben oder über Stuhllehne­n hängen. Hantieren Sie nie offen mit Bargeld. joh mit dpa

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Foto: dpa/Arno Burgi Taschendie­be haben im dichten Getümmel meistens leichtes Spiel, weil ihre Opfer nicht aufmerksam genug auf ihre Taschen, Rucksäcke oder Geldbörsen achten.

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