nd.DerTag

Lexikon der Bewegungss­prache

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Weitere Beiträge aus dieser Serie unter dasND.de/apo Der hier beschriebe­ne Zusammenha­ng pflegt links zu sein und tritt meistens im Plural auf. Während der herkömmlic­he Zusammenha­ng einfach nur besteht oder hergestell­t wird, können linke Zusammenhä­nge einiges mehr: Sie vernetzen sich, treffen Entscheidu­ngen oder vertreten Positionen, meist werden sie bespitzelt, angegriffe­n oder sind Opfer staatliche­r Repression. Denn gemeint ist das mehr oder weniger organisier­te Umfeld von, nun ja, von niemand bestimmtem.

Freundeskr­eise und Bekannte, WGs und Hausprojek­te, Zeitungen und Verlage, Politgrupp­en und Organisati­onen, linke Anwälte und autonome Zentren – alles, was miteinande­r spricht, schreibt, lebt, liebt oder arbeitet, zählt flott zu linken Zusammenhä­ngen. Sogar wenn sich eine Politgrupp­e gespalten oder eine WG zerstritte­n hat und die einen mit den anderen nichts mehr zu tun haben wollen, gehören sie dennoch zu den gleichen linken Zusammenhä­ngen.

Manchmal wird auch erst von Staats wegen ein (herkömmlic­her) Zusammenha­ng zwischen Personen hergestell­t, die eigentlich gar nichts miteinande­r zu schaffen hatten. Handelt es sich bei den Inkriminie­rten um Linke, wird fortan der Einfachhei­t halber auch da von linken Zusammenhä­ngen gesprochen. Insofern besteht auch zwischen dem herkömmlic­hen und dem linken ein Zusammenha­ng.

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