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Einfallsto­r für Billiglohn

107 544 Brandenbur­ger arbeitslos gemeldet

- Von Andreas Fritsche

Die LINKE lehnt eine Ausnahme vom Mindestloh­n für Flüchtling­e ab. Das würde Tür und Tor für einen neuen Niedrigloh­nsektor öffnen.

»Flüchtling­e sollen möglichst schnell in den Arbeitsmar­kt integriert werden, aber nicht um jeden Preis«, sagt der Landtagsab­geordnete Andreas Bernig (LINKE). Er warnt: Eine Ausnahme vom gesetzlich­en Mindestloh­n von 8,50 Euro schaffe keine Jobs, sondern öffne Tür und Tor für einen neuen Niedrigloh­nsektor.

107 544 Brandenbur­ger waren im September arbeitslos gemeldet. Das waren 3775 weniger als im Vormonat und 7878 weniger als im Vorjahr. In Berlin waren im September 189 610 Erwerbslos­e registrier­t. Ihre Zahl lag damit um 6213 niedriger als im August und um 8390 niedriger als im September vergangene­n Jahres. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Arbeitslos­enquote in Brandenbur­g um 0,6 auf 8,1 Prozent und in Berlin um 0,4 auf 10,4 Prozent. »Die Nachfrage nach Arbeitskrä­ften steigt nach der Ferienzeit wieder an, besonders in Brandenbur­g«, freut sich Jutta Cordt, Regionaldi­rektionsch­efin der Arbeitsage­ntur.

Die Zahl der arbeitslos­en Ausländer ist in Berlin und Brandenbur­g gefallen: in der Bundeshaup­tstadt im September um 1489 auf 50 013, in Brandenbur­g um 39 auf 5391.

»Die Beschäftig­ungsmöglic­hkeiten für Flüchtling­e müssen dringend verbessert werden«, findet Brandenbur­gs Sozialmini­sterin Diana Golze (LINKE). Arbeit sei wichtig für die Integratio­n. »Die bürokratis­chen Hürden für Arbeitgebe­r, die Asylsuchen­de einstellen wollen, sind aber noch zu hoch«, sagt Golze. Besonders die Vorrangprü­fung, ob eine freie Stelle nicht mit einem arbeitslos­en Deutschen oder EU-Ausländer besetzt werden könnte, sei zu überdenken.

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