EU sieht kein neues Drama mit Athen
Finanzminister Schäuble in Luxemburg optimistisch
Luxemburg. Die EU-Finanzminister waren bei ihren Beratungen am Montag in Luxemburg vorsichtig optimistisch, dass Griechenland im Gegenzug zu weiteren Krediten die von der Europäischen Union geforderten Maßnahmen durchsetzen werde. Die EU-Kommission verwies trotz erwarteter Verzögerungen bei der Umsetzung von Reformen auf einen »gemeinsamen Willen«, ein »neues Drama« im Falle Griechenlands zu verhindern.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte beim Treffen mit seinen Kollegen, er gehe davon aus, dass »eine gemeinsame Position« zu den Voraussetzungen für die Freigabe von weiteren zwei Milliarden Euro beschlossen werde. »Wir gehen davon aus, dass Griechenland dies leisten kann und wird.« Schäuble erwartete allerdings, dass sich die für Oktober geplante Überprüfung der griechischen Reformanstrengungen durch die Gläubigerinstitutionen »ein Stück weit« verschieben wird. Angesichts der gerade abgehaltenen Wahlen sei es aber zu früh, von Verzögerungen zu reden.
EU-Währungskommissar Pierre Moscovici erklärte, Athen müsse auch nach den Wahlen die zuvor gemachten Zusagen einhalten. Dazu müssten neue Maßnahmen bis Mitte Oktober beschlossen werden. Auch wenn alle eine »neue Tragödie« verhindern wollten, sei Wachsamkeit wichtig. Die Kommission werde Athen an seine Verpflichtungen erinnern.