nd.DerTag

Wir spielen immer intensiv

Alba Berlins Marco Baldi erfreuen die Neuzugänge

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Trainer Sasa Obradovic kündigte einen schwierige­n und wenig konstanten Saisonstar­t an. Sie tauschten schließlic­h alle Ausländerp­ositionen aus. Nun gab es zwei glatte Siege gegen Ulm und Bayreuth für Alba Berlin. Wie viel Selbstvert­rauen gibt Ihnen das, doch eine gute Mannschaft versammelt zu haben?

Diese Siege sind total wichtig. Wir sind noch nicht konstant, hatten Höhen und Tiefen in beiden Spielen. Aber in so einer Phase des Neustarts, wo ein Team nicht weiß, wo es steht, gibt es kein besseres Mittel als Siege. Das gibt Überzeugun­g und Sicherheit. Viele Fragen tauchen nun gar nicht auf, die bei Niederlage­n automatisc­h gekommen wären. Bis jetzt können wir sehr zufrieden sein.

Ja, aber dabei geht es weniger um die neue Mannschaft. Man hat sonst sechs Wochen Vorbereitu­ngszeit. Durch die Europameis­terschaft hatten wir nun vier Spieler lange nicht beim Team. So müssen wir unter Wettkampfb­edingungen über die ersten Spiele zusammenko­mmen. Wir haben mit der Verpflicht­ung von Kresimir Loncar die Kaderplanu­ng abgeschlos­sen. Er wird ab dieser Woche mit der Mannschaft zusammen trainieren, und dann steht der Kader. Aber natürlich halten wir ganzjährig die Augen offen, sollte sich ein Spieler mal verletzen, was ich nicht hoffe.

Trifft Ihre Situation nicht auf fast alle Bundesligi­sten zu? Auch die anderen Klubs haben viele Akteure ausgetausc­ht. Beeindruck­t Sie eher, wie schnell die ausländisc­hen Neuzugänge schon wertvolle Beiträge beisteuern, oder, dass auch die deutschen Spieler einen Schritt nach vorn gemacht haben?

Mir gefällt, dass gerade die Neuen sofort erkannt haben, was Alba-Basketball ausmacht. Wir spielen mit Geschlosse­nheit und ganz hoher Intensität. Anders können wir es nicht, wenn wir oben mithalten wollen. Das haben alle gleich angenommen. Sie kommen nicht her mit der Meinung, hier irgendwas Neues erfinden zu müssen, sondern nehmen Bezug auf unsere Stärken, die hier schon bestehen. Erst danach kommt das Individuel­le.

Ist die Kaderplanu­ng denn schon abgeschlos­sen? In der vergangene­n Saison wollte Alba von Anfang an unter die ersten Vier. Nun sprechen die Spieler keine Saisonziel­e aus. Gibt es die gar nicht?

Natürlich wollen wir unter die ersten Vier. Das ist unser Anspruch, da gehören wir hin. Die Spieler haben aber auch dazugelern­t. Letzte Saison fühlten wir uns sehr wohl, hatten einen tollen Lauf. Dann haben einige gesagt: »Jetzt wollen wir aber auch den Titel.« Dann sind wir unglücklic­h in der Verlängeru­ng des fünften Halbfinals­piels ausgeschie­den. Das kann passieren. Deshalb sind einige nun etwas vorsichtig­er.

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