Sexy Schenkel
Wenn einer in Deutschland in Zeitungen über Bücher schreibt und sich lange genug in der Öffentlichkeit damit dicketut, kann es unter Umständen passieren, dass er zum »Literaturpapst« ausgerufen oder ihm ein ähnlich alberner Titel verliehen wird.
Noch keine Z ei tungsred aktion hat sich allerdings bislang dazu berufen gefühlt, et waden hierzulande recht bekannten Bücherreklame fachmann DenisSc heck das »Babyface der Literaturkritik« zu nennen oder den »schönen Mann« für seine sexy strammen Oberschenkel und seine gut sitzenden Designer-Hosenträger zu loben.
Bei Frauen hingegen scheint das ganz was anderes zu sein. Die prominente »FAZ«-Literaturredaktionsleiterin Felicitas von Lovenberg (Name nicht erfunden) wurde kürzlich vom Schweizer »Tages-Anzeiger« per Schlagzeile als das »Madonnengesicht der Literaturkritik« bezeichnet, ganz so, als sei das Zurschaustellen ihrer vermeintlich feinen und engelhaften Gesichtszüge das bei weitem hervorstechend st eTalentd er Journalistin. Mehr noch: Martin Ebel, Kulturredakteur jener Züricher Tageszeitung, offenbar von heftiger Erregung gepeinigt, befand, dassLoven berg, indere reine Art super niedliches Ausstellungsstück zusehen scheint ,» optisch gutr überkommt« bzw .» eine gute Figur macht«.
Nun ist bekanntgeworden, dass die »schöne Frau« (Ebel) im März dieses Jahres nach München zum Großverlag Piper wechseln und dort verlegerische Geschäftsführerin werden wird. Das Unternehmen Pi per, indem unter anderem die»True-Crime «- Erzählungen des Bestseller autors und Rechtsanwalts Ferdinand von Schirach (» Schuld «,» Verbrechen «) und die populären Unterleibs erkundungsro man eder Schauspielerin und Schriftstellerin Charlotte Roche (»Feuchtgebiete«, »Mädchen für alles«) erscheinen, gehört zum schwedischen Medienkonzern Bonnier.
Seit 1998 war die 42-Jährige Lovenberg in der Redaktion der »Frankfurter Allgemeinen« tätig, im Herbst letzten Jahres kündigte sie an, das Blatt aus »privaten Gründen« verlassen zu wollen.