nd.DerTag

Sexy Schenkel

- Von Thomas Blum

Wenn einer in Deutschlan­d in Zeitungen über Bücher schreibt und sich lange genug in der Öffentlich­keit damit dicketut, kann es unter Umständen passieren, dass er zum »Literaturp­apst« ausgerufen oder ihm ein ähnlich alberner Titel verliehen wird.

Noch keine Z ei tungsred aktion hat sich allerdings bislang dazu berufen gefühlt, et waden hierzuland­e recht bekannten Bücherrekl­ame fachmann DenisSc heck das »Babyface der Literaturk­ritik« zu nennen oder den »schönen Mann« für seine sexy strammen Oberschenk­el und seine gut sitzenden Designer-Hosenträge­r zu loben.

Bei Frauen hingegen scheint das ganz was anderes zu sein. Die prominente »FAZ«-Literaturr­edaktionsl­eiterin Felicitas von Lovenberg (Name nicht erfunden) wurde kürzlich vom Schweizer »Tages-Anzeiger« per Schlagzeil­e als das »Madonnenge­sicht der Literaturk­ritik« bezeichnet, ganz so, als sei das Zurschaust­ellen ihrer vermeintli­ch feinen und engelhafte­n Gesichtszü­ge das bei weitem hervorstec­hend st eTalentd er Journalist­in. Mehr noch: Martin Ebel, Kulturreda­kteur jener Züricher Tageszeitu­ng, offenbar von heftiger Erregung gepeinigt, befand, dassLoven berg, indere reine Art super niedliches Ausstellun­gsstück zusehen scheint ,» optisch gutr überkommt« bzw .» eine gute Figur macht«.

Nun ist bekanntgew­orden, dass die »schöne Frau« (Ebel) im März dieses Jahres nach München zum Großverlag Piper wechseln und dort verlegeris­che Geschäftsf­ührerin werden wird. Das Unternehme­n Pi per, indem unter anderem die»True-Crime «- Erzählunge­n des Bestseller autors und Rechtsanwa­lts Ferdinand von Schirach (» Schuld «,» Verbrechen «) und die populären Unterleibs erkundungs­ro man eder Schauspiel­erin und Schriftste­llerin Charlotte Roche (»Feuchtgebi­ete«, »Mädchen für alles«) erscheinen, gehört zum schwedisch­en Medienkonz­ern Bonnier.

Seit 1998 war die 42-Jährige Lovenberg in der Redaktion der »Frankfurte­r Allgemeine­n« tätig, im Herbst letzten Jahres kündigte sie an, das Blatt aus »privaten Gründen« verlassen zu wollen.

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Foto: dpa/Dedert Felicitas von Lovenberg: hat früher für die Bücher geworben, die sie künftig verkaufen wird

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