Ein Drittel der Streusalz-Vorräte aufgebraucht
Thüringer Straßendienst setzte in diesem Winter bisher 35 000 Tonnen ein – die Verwendung bleibt umstritten
Für den Winterdienst ist es seit ein paar Tagen deutlich ruhiger geworden – auch in Thüringen. Salzdepots an Thüringer Autobahnen wurden inzwischen nachgefüllt.
Erfurt. Der Winterdienst in Thüringen hat bislang ein Drittel seiner Streusalz-Vorräte aufgebraucht. In diesem Winter seien bereits 35 000 Tonnen gestreut worden, sagte eine Sprecherin des Infrastrukturministeriums in Erfurt. Das entspreche in etwa der Menge des Verbrauchs im Vorjahr. Nach ihren Angaben liegen gegen Schnee und Eis auf den Straßen noch mehr als 70 000 Tonnen Salz in den Depots. Zehn Millionen Euro wurden für freie Fahrbahnen ausgegeben.
»Der Winterdienst sorgt zwar für befahrbare Straßen in Thüringen, aber er kann nicht jegliche Glätte beseitigen«, gab Infrastrukturministerin Birgit Keller (LINKE) zu bedenken. Autofahrer müssten in den nächsten Wochen weiterhin mit Reif- und Schneeglätte rechnen. Schnee und Glatteis hatten den Winterdienst vor allem in den vergangenen Wochen in Atem gehalten. Entlang der Autobahnen hätten bereits die Streusalzvorräte aufgefüllt werden müssen, hieß es.
Auf dem gut 500 Kilometer langen Autobahnnetz in Thüringen sorgen laut dem Ministerium 53 Räumfahrzeuge für freie Fahrt. 223 Fahrzeuge rücken auf den Bundes- und Landesstraßen mit einer Gesamtlänge von 4240 Kilometern aus. Außerdem wurden 1000 Behälter mit Streusalz etwa an bergigen Strecken aufgestellt. Zäune sollen außerdem Schneeverwehungen verhindern. Sie stehen auf einer Länge von insgesamt 260 Kilometern.
Umweltschützer kritisieren schon lange einen zu umfangreichen Einsatz von Streusalz, besonders in städtischen Regionen. Einige Städte haben den Einsatz von Streusalz verboten. Gerade an Alleen kann Streusalz Kritikern zufolge Wurzeln schädigen und das Bodenleben verändern, wenn etwa Pilze absterben.