nd.DerTag

Palindrom und Schokopudd­ing

Alt-Mathelehre­rin Frau Wurzel trifft zufällig Neu-Mathelehre­rin Reike

- Lösungen per Post (Kennwort »Denkspiel«) oder Mail spielplatz@nd-online.de. Einsendesc­hluss Mittwoch, 3. Februar. Absender nicht vergessen, wir losen stets einen Buchpreis aus! Mike Mlynar

Die Grenzen des Spielens sind so tiefwie weiträumig fließend. Einerseits hin ins Präzise, Produktive, anderersei­ts hin zu L’art pour l’art und Nonsens. Doch eben dieses ambivalent­e Spielen ist engstens mit Menschwerd­ung verbunden. Und besonders mit dem, was Menschsein neben Arbeit am meisten prägt: mit Sprache.

Spiele mit Wörtern dürften deshalb zu den ältesten überhaupt gehören. Und sie sind über Jahrtausen­de hoch kultiviert worden. In neuerer Zeit war der geniale Österreich­ische Schriftste­ller Karl Kraus (1874 - 1936) auch einer der Wortspitze­nspieler. Beispiel: »Ein Wirrsal ist's, so lang es währt, /du tappst darin, als wär's verkehrt. /Und in dem Dunkel da und dort/ erkennst du nur das Rätselwort.«

Solche Wortspielk­ultur ist etwas aus der Mode und die Lösung für uns Heutige schwer. Auch wenn – wie bei Kraus im Original – als Lösungshin­weis der Begriff »Palindrom« drüber steht. Ahnen Sie nun vielleicht, worauf Karl Kraus hinaus will?

Nicht so einfach, oder? Das Ergebnis liefern wir am 6. Februar für alle nach – und wenden uns für heute lieber einmal mehr der Mathematik und Logik zu. (Beide hat der Philosoph Ludwig Wittgenste­in übrigens auch zu den Sprachspie­len gezählt!) Die Idee zu diesem Denkspiel stammt von Detlef Winter aus Radeberg:

Bei einem Besuch in ihrer Heimatstad­t trifft Reike zufällig ihre ehemalige Mathematik­lehrerin Frau Wurzel. Großes Hallo. Zum einen, weil man sich lange aus den Augen verloren hatte, zum anderen, weil Reike längst ebenfalls Mathe unterricht­et. Beide setzen sich in ein Café. Reike erzählt auch von ihrer Familie mit inzwischen drei Kindern. »Wie alt sind die denn«, fragt ihre Ex-Lehrerin. »Oh, das können Sie gut selbst ausrechnen, Frau Wurzel«, versichert Reike augenzwink­ernd: »Das ganzzahlig­e Alter meiner drei Kinder miteinande­r multiplizi­ert ergibt 72, und die Summe der drei unsere Hausnummer.«

Erst lacht Frau Wurzel amüsiert, dann schaut sie etwas verwundert drein. Schließlic­h meint sie, dass sie das doch erst mal auf der Heimfahrt in der Straßenbah­n überdenken müsse. Beide tauschen noch die Telefonnum­mern und Adressen aus und verabschie­den sich. Abends ruft Frau Wurzel bei Reike an und meint, dass sich das Alter der drei Kinder so nicht eindeutig bestimmen ließe. »Oh, natürlich«, antwortet Reike, »ich hatte ihnen ja noch vergessen zu sagen: Unsere Jüngste isst gern Schokolade­npudding.« Postwenden­d nennt Frau Wurzel nun das Alter der drei Kindern. Wie alt sind sie?

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Foto: imago/blickwinke­l Es geht ums Alter der lieben Kleinen.

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