nd.DerTag

Sinnloser Militarisi­erungs- und Rüstungswa­hn

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Zu »130 Milliarden für mehr Rüstung«, 27.1., S. 1

»Wir haben lange aus der Substanz gelebt... Es haben sich hohle Strukturen gebildet«, und es gebe erhebliche­n »Modernisie­rungsbedar­f«, nicht zuletzt werde ab sofort »von den der Bundeswehr zugewiesen­en Aufgaben her geplant«. Man werde altes Material ersetzen und »Missionsau­srüstungsp­akete« vorhalten. Für diese Modernisie­rungsvorha­ben der Verteidigu­ngsministe­rin sollen bis 2030 130 Milliarden Euro vergeudet werden. Ist die Hirnsubsta­nz verantwort­licher Politiker tatsächlic­h so aufgebrauc­ht und hohl, dass sie nicht mehr in der Lage sind, die der Bundeswehr (und der anderen NATO-Armeen) einst zugewiesen­en Aufgaben ernsthaft zu überdenken?

Wäre es nicht sinnvoller, die Auswärtige­n Ämter einzuschal­ten, um ab sofort alles zu tun, Entwicklun­gen in der Welt voranzutre­iben, die Frieden und Sicherheit gewährleis­ten und den sinnlosen Militarisi­erungs- und Rüstungswa­hn ad absurdum führen? Ist es nicht an der Zeit, den Modernisie­rungsbedar­f in der Politik an menschlich­en Bedürfniss­en und nicht an der Profitgier weniger auszuricht­en?

Dr. Andrej Reder, Berlin Werte Frau von der Leyen, Sie wollen also in den nächsten Jahren 135 Milliarden Euro für Rüstungsgü­ter ausgeben. Ich habe da einen besseren Vorschlag: Schrumpfen Sie die Bundeswehr auf die Größe, für die derzeit Material vorhanden ist. Das kostet nicht nur nichts, sondern spart auch noch Geld für geringere Mannschaft­skosten. Es ist problemlos und sofort umsetzbar. Natürlich können Sie dann nicht mehr an allen kriegerisc­hen Ereignisse­n, die derzeit in der Welt stattfinde­n, deutsche Soldaten sterben lassen. Dafür aber in den wenigeren Einsatzfäl­len umso effektiver. Wird Deutschlan­d damit bedrohter? Wohl kaum! Rings um Deutschlan­d stehen NATO-Armeen, bis an die Zähne bewaffnet, um einen imaginären Gegner, den keiner so richtig benennen kann, abzuschrec­ken. 135 Milliarden – was könnte man damit in Deutschlan­d bauen bzw. bezahlen, was dringend notwendig wäre. Dr. Eckhard Schicht, Lutherstad­t Wittenberg

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