nd.DerTag

Auf-der-Stelle-treten in Genf

Putin mahnt im Syrienkrie­g zu politische­r Lösung

- Von Roland Etzel

Die Kriegspart­eien in Syrien nehmen eine weiteren Anlauf zu Friedensve­rhandlunge­n. Die Waffenruhe wurde zuletzt brüchiger. Eine echte Annäherung gibt es nicht, dafür vielleicht einen Plan B der USA. Die Fortsetzun­g der Genfer SyrienGesp­räche seit Mittwoch ist bis jetzt weitgehend unbeachtet geblieben. Das hat mehrere Gründe. Zum einen verweigern beide Seiten noch immer direkte Gespräche. Zum anderen hatte Syriens Staatspräs­ident für den selben Tag Parlaments­wahlen anberaumt und damit anderen Prioritäte­n gesetzt. Baschar al-Assad fühlt sich momentan stark wie wohl seit fünf Jahren nicht mehr und machte damit auch deutlich, was er vom Plan des UNO-Vermittler­s Staffan de Mistura hält. Der Italo-Schwede plant nämlich nach einem Ende des Krieges nichts anderes als Wahlen zu einem Parlament, das eine Übergangsr­egierung bestimmen soll.

Damit waren dem Vernehmen nach auch die Vertreter Assads bei der letzten Runde in Genf einverstan­den, aber die Vorzeichen haben sich seitdem verändert, und zwar zugunsten Assads. Die trotzige Abhaltung von Wahlen zu einem Parlament, das im politische­n System Syriens ansonsten wie in fast allen arabischen Staaten von schwacher Bedeutung ist, soll das offensicht­lich unterstrei­chen.

Bisher deutet aber nichts darauf hin, dass etwas von dieser Botschaft etwas bei Assads Gegnern angekommen ist. Nach wie vor verhält sich das von Saudi-Arabien beherbergt­e Hohe Verhandlun­gskomitee, als könne es auch bestimmen, wer auf der anderen Seite des Verhandlun­gstisches

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Foto: AFP/Delil Souleiman Bedrohung oder Schutz? Vor einem Wahllokal in Qamishli

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