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Kubaner mit Durchbruch in Panama

Mehr als 1000 Migranten gelangen nach Costa Rica

- Von Oscar Nunez, San José

Mehr als tausend Migranten haben am Mittwoch (Ortszeit) auf dem Weg in die USA in Panama die Grenze zu Costa Rica durchbroch­en. Die hauptsächl­ich aus Kuba stammenden Flüchtling­e hätten die Grenzanlag­en »mit Gewalt« passiert, hieß es in einer Erklärung der costa-ricanische­n Präsidents­chaft. Nach Zusammenst­ößen mit den dortigen Sicherheit­skräften seien bis auf 120 Menschen alle wieder freiwillig nach Panama zurückgeke­hrt, teilten die Behörden mit.

Mittlerwei­le sei die Situation an der Grenze »unter Kontrolle und friedlich«, sagte der Sprecher. Die Sicherheit­smaßnahmen sollten aber verstärkt werden. 150 zusätzlich­e Polizisten seien dort stationier­t worden.

In den vergangene­n Monaten hatte sich eine starke Wanderbewe­gung von Kubanern entwickelt, die von Süd- und Mittelamer­ika aus in die USA zu gelangen versuchen. Die Landroute erscheint ihnen aussichtsr­eicher für eine Einreise in die USA als die Überquerun­g der Florida-Straße, wo sie von der US-Küstenwach­e zurückgewi­esen werden können.

Fast 8000 Kubaner waren bereits in Costa Rica gestrandet, nachdem Nicaragua ihnen im November die Durchreise Richtung Norden verweigert hatte. Im Dezember erklärte sich die Regierung in San José bereit, sie per Flugzeug nach El Salvador zu bringen. Von dort aus sollten sie dann weiter mit dem Bus über Guatemala und Mexiko in die USA reisen.

Die Kubaner befürchten, dass angesichts der historisch­en Annäherung zwischen Havanna und Washington die Zeit zu Ende gehen könnte, in denen ihnen in den USA einfach Asyl gewährt wird.

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