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Die Ampel steht und strahlt aus

In Rheinland-Pfalz haben sich SPD, FDP und Grüne auf eine Koalition geeinigt

- Agenturen/nd

Am Freitag haben SPD, FDP und Grüne einen Entwurf für eine Koalitions­vertrag vorgestell­t. Malu Dreyer sieht in der Ampel auch ein Model für den Bund. Mainz. Die erste Ampelkoali­tion für Rheinland-Pfalz will die Weichen für einen kräftigen Sparkurs, aber auch mehr Geld für Straßen, Bildung und Internet stellen. SPD, FDP und Grüne stellten den Entwurf für ihren Koalitions­vertrag am Freitag nach rund drei Wochen Verhandlun­gen in Mainz vor. Ministerpr­äsidentin Malu Dreyer (SPD) nannte Zusammenha­lt, Innovation und Nachhaltig­keit als »Kompass für unseren gemeinsame­n Aufbruch«.

Alle drei Parteien zeigten sich zufrieden über die Kompromiss­e. Die Parteigrem­ien müssen der Koalition noch zustimmen. Die Grünen starten ab Montag eine Urabstimmu­ng der Mitglieder über das Regierungs­programm. Die drei Parteien haben sich knapp sechs Wochen nach der Landtagswa­hl auf ein Bündnis geeinigt. Die Personalie­n sollen erst später verkündet werden. Die neue Regierung soll neun Ressorts haben, eines mehr als bisher.

Dreyer sieht die Ampel-Koalition ihrer Partei mit FDP und Grünen auch als mögliches Modell für den Bund. Heute seien Mehrheitsb­ildungen schwierige­r als noch von zehn Jahren, sagte sie der »Allgemeine­n Zeitung« in Mainz (Samstag). »Wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass man aufeinande­r zugeht und in immer wieder anderen Koalitione­n regiert.« Mit der möglichen neuen Koalition wolle man »auch über die Landesgren­zen hinaus strahlen.«

Die Ministerpr­äsidentin will sich am 18. Mai erneut zur Regierungs­chefin wählen lassen. Eine weitere Amtszeit über 2021 hinaus schließt sie nach eigenen Angaben nicht aus.

FDP-Bundespart­eichef Christian Lindner nannte eine Ampel im Bund politisch und rechnerisc­h »völlig unwahrsche­inlich. Er sagte dem Fernsehsen­der »phoenix« am Rande des FDP-Bundespart­eitages in Berlin: »Rheinland-Pfalz ist eine Ausnahme, weil die Situation da so besonders ist. Im Bund sehe ich da keine Möglichkei­t, daran anzuknüpfe­n.« Das gelte auch für Nordrhein-Westfalen.

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