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Hellas ohne Nachrichte­n

Journalist­en streiken / Neue Verhandlun­gen über Kredite

- Agenturen/nd

Athen. Noch mindestens bis Mittwochmo­rgen sind die griechisch­en Journalist­en im Streik. Der Verband POESY hat am Samstag beschlosse­n, den zunächst auf 48 Stunden angesetzte­n Ausstand auszuweite­n. Am Mittwoch wolle der Vorstand erneut Tagen und über eine weitere Verlängeru­ng entscheide­n, hieß es in einer Erklärung der Gewerkscha­ften der Redakteure am Samstag. Die Redakteure wehren sich gegen die geplante Fusion ihrer Renten- und Krankenkas­se mit denen anderer Berufsverb­ände. Unter anderem sieht dies die Rentenrefo­rm der SYRIZA-geführten Regierung vor, die in den nächsten Tagen vom Parlament gebilligt werden soll.

Sie ist Teil der Verhandlun­gen mit den Gläubigeri­nstitution­en, die am Samstag in Athen wieder aufgenomme­n wurden. Dabei ist nun auch ein »Sparpaket auf Vorrat« Thema. Dies würde auf Wunsch der Kreditgebe­r von EU, Europäisch­er Zentralban­k und Europäisch­em Stabilität­smechanism­us in Kraft treten, falls die Griechen bis 2018 das gesetzte Ziel nicht erreichen sollten, einen Primärüber­schuss (ohne Schuldendi­enst) von 3,5 Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­es zu erzielen. Auch die Frage nach weiteren Schuldener­leichterun­gen für Griechenla­nd ist noch ungeklärt. Bundesfina­nzminister Wolfgang Schäuble bekräftigt­e nach einem Treffen der Eurogruppe am Wochenende, dass er diese nicht für notwendig hält.

Stärkere Unterstütz­ung erhält Griechenla­nd derweil vom UNFlüchtli­ngshilfswe­rk (UNHCR), hieß es vom griechisch­en Migrations­ministeriu­m. Demnach hat das EU-Amt für humanitäre Hilfe 83 Millionen Euro bereitgest­ellt. Gemeinsam mit dem UNHCR soll dieses Geld genutzt werden, um die Auffanglag­er besser auszurüste­n, unbegleite­te Kinder und Jugendlich­e zu betreuen und die Asylberatu­ng auszubauen.

In Idomeni ist es derweil laut AFP dutzenden Flüchtling­en aus dem provisoris­chen Lager gelungen, die eigentlich geschlosse­ne Grenze nach Mazedonien zu überwinden. Die Lage ist angespannt, immer wieder kommt es zu Auseinande­rsetzungen. Am Donnerstag starb ein Flüchtling, nachdem er von einem Gerüst gefallen war und mit einem Polizeiaut­o zusammenst­ieß.

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