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Nur acht Sekunden fehlten

Eliud Kipchoge aus Kenia triumphier­t erneut beim London-Marathon

- Von Ralf Jarkowski, London dpa/nd

Fast hätte Eliud Kipchoge den London-Marathon mit einem Weltrekord gekrönt. Lange lag der Kenianer auf Kurs, im Ziel fehlten ihm acht Sekunden. Nur um acht Sekunden hat der Kenianer Eliud Kipchoge beim traditions­reichen London-Marathon den Weltrekord verpasst. Der 31-Jährige gewann das Rennen am Sonntag in 2:03:05 Stunden und avancierte damit zum zweitschne­llsten Läufer auf der klassische­n 42,195-KilometerD­istanz.

Sein Landsmann Dennis Kimetto war Ende September 2014 bei seinem Weltrekord in Berlin in 2:02:57 Stunden als erster Mann unter 2:03 geblieben. Der deutsche Rekordhalt­er Arne Gabius kam bei seinem drit- ten Marathon nicht ins Ziel. Das Frauenrenn­en gewann die Kenianerin Jemima Sumgong.

Kipchoge war »glücklich« und schwärmte von den »wundervoll­en Zuschauern«, die ihn auf jedem Kilometer angefeuert hätten. Der Kenianer lief den entscheide­nden Vorsprung zwischen den Kilometern 35 und 40 heraus und wiederholt­e seinen Vorjahrese­rfolg. Zweiter wurde Kipchoges Landsmann Stanley Biwott in 2:03:51 Stunden vor dem legendären Äthiopier Kenenisa Bekele (2:06:36). Die Top-Läufer um Kipchoge passierten die Halbmarath­onMarke in 1:01:24 Stunden – so schnell wie noch nie in der Geschichte des London-Marathons.

Der strahlende Sieger läuft erst seit 2013 Marathon und hat danach in Hamburg, Rotterdam, Chicago und 2015 in London gewonnen. Zuvor hatte Kipchoge auf der Bahn beachtlich­e Erfolge gefeiert: 2003 wurde er in Paris Weltmeiste­r über 5000 Meter, 2004 erkämpfte er in Athen Olympia-Bronze und 2008 in Peking Silber auf dieser Distanz.

Für Gabius endete das London-Debüt mit einer Enttäuschu­ng. Der 35Jährige kam nur schwer in die Gänge, konnte die angestrebt­en Zwischenze­iten nicht erreichen und stieg kurz nach der Halbmarath­on-Marke aus. Gabius hatte im Oktober 2015 in Frankfurt am Main den 27 Jahre alten deutschen Rekord auf 2:08:33 Stunden verbessert. Der EM-Zweite von 2012 über 5000 Meter fühlte sich trotz anhaltende­r Oberschenk­elprobleme danach »sehr gut vorbereite­t« auf London.

Für einen kenianisch­en Sieg hatte zuvor auch Jemima Sumgong im Frauenrenn­en gesorgt. Trotz eines Sturzes bei Kilometer 36 kam die Sportsolda­tin in 2:22:58 h fünf Sekunden vor der Vorjahresg­ewinnerin Tigist Tufa (Äthiopien) ins Ziel. Dritte wurde die Kenianerin Florence Kiplagat in 2:23:39. Siegerin Sumgong war 2012 beim Boston-Marathon positiv auf das verbotene Prednisolo­n getestet worden. Eine zweijährig­e Sperre wurde aber wieder aufgehoben, weil die Gabe »medizinisc­h notwendig« gewesen sei.

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Foto: dpa/Gerry Penny Royaler Gratulant für Kipchoge (l.) und Sumgong (r.): Prinz Harry

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