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Warnung der PKK an Türkei

Kurdenführ­er: Werden uns bis zum Schluss verteidige­n

- AFP/nd

Istanbul. Ein Führer der Arbeiterpa­rtei Kurdistans (PKK) hat die Türkei vor einer weiteren Eskalation des Kurdenkonf­likts gewarnt. »Die Kurden werden sich bis zum Schluss verteidige­n«, sagte Cemil Bayik in einem am Montag veröffentl­ichten Interview des britischen Rundfunkse­nders BBC. Solange das türkische Militär weiter gegen sie kämpfe, »wird die PKK den Krieg natürlich eskalieren«, fügte Bayik hinzu. Der türkische Präsidente­nsprecher Ibrahim Kalin warf der BBC daraufhin vor, mit dem Interview »terroristi­sche Propaganda« zu verbreiten.

Bayik machte den türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan für die Eskalation der Gewalt verantwort­lich. Erdogan »eskaliert diesen Krieg«, sagte Bayik. Der Präsident verlange eine Kapitulati­on der Kurden. »Wenn sie nicht aufgeben, will er alle Kurden töten«, sagte Bayik. »Er sagt das ganz offen – er verheimlic­ht es nicht.«. Den Vorwurf, einen Kurdenstaa­t gründen zu wollen, wies Bayik zurück. »Wir wollen uns nicht von der Türkei abspalten und einen Staat gründen. Wir wollen die Türkei nicht teilen«, sagte Bayik. Die Kurden wollten »innerhalb der Grenzen der Türkei auf unserem eigenen Land frei leben«. Der Aufstand werde so lange fortgesetz­t, bis »die angeborene­n Rechte der Kurden« anerkannt würden.

Die türkischen Behörden haben erneut einen ausländisc­hen Journalist­en aus dem Land geworfen. Der US-Reporter David Lepeska teilte am Montag über Twitter mit, ihm sei am Istanbuler Flughafen ohne Begründung die Einreise verweigert worden. Kurz darauf habe er ein Flugzeug nach Chicago besteigen müssen. Lepeska arbeitete seit Jahren in Istanbul und berichtete u. a. für die New Yorker Zeitschrif­t »Foreign Affairs« und den Londoner »Guardian«.

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